Jede Straße, die eine Bedeutung für das gesamte Land mit sich bringt, kann in der Schweiz zum Nationalstraßennetz gezählt werden. Bei der wichtigsten Kategorie handelt es sich dabei um die Autobahn, die vor allem für Fahrer, die die Schweiz als Transitland nutzen, eine Rolle spielt. Die Nationalstraßen gliedern sich in drei unterschiedliche Klassen. Dem gegenüber stehen die Kantonsstraßen sowie die Gemeindestraßen.
Nationalstraßen
Zu den Nationalstraßen des Landes gehören Autobahnen, Autostraßen und Hauptstraßen. Zur besseren Übersicht wurden die Strecken ursprünglich mit einer N Nummer versehen. Die Bezeichnung wird heute nur noch von den Behörden verwendet und gibt nicht zu erkennen,
um welche Kategorie es sich bei der jeweiligen Strecke handelt. Dazu dient die A Nummerierung der Autobahnen und Autostraßen. Zudem findet die Unterteilung in Klassen statt.
Nationalstraßen 1. Klasse
Das Merkmal der Straßen 1. Klasse ist, dass die Abschnitte über richtungs-getrennte Fahrbahnen verfügen. Sie weisen bis zu sieben Fahrspuren (4+3) vor und verfügen in den meisten Fällen über Abstellstreifen. Zu dieser Kategorie gehören demnach die nationalen Autobahnen.
Bei der längsten Autobahn der Schweiz handelt es sich um die Autobahn A1, die von Genf über St. Gallen verläuft und in St. Margrethen endet. Somit stellt sie eine Verbindung im französischen Teil der Schweiz dar und führt bis zur österreichischen Grenze (Ost-West-Richtung).
Bei der A3 handelt es sich um eine Autobahn, die vor allem für Verkehrsteilnehmer aus Frankreich eine wichtige Rolle spielt. Sie gilt als Fortsetzung der Autoroute A35 und führt südwestlich an Zürich vorbei.
Nationalstraßen 2. Klasse
Die Nationalstraßen 2. Klasse gelten auch als Straßen für den Schnellverkehr. Abstellstreifen sind zwar erwünscht, aber nicht auf jeder der Strecken vorhanden. Die einzelnen Fahrbahnen der Straßen sind zudem nicht in jedem Fall richtungs-getrennt. Die Autostraßen des Landes werden der Kategorie 2. Klasse zugeordnet.
Eine der Strecken, das zum Schnellstraßennetz zählt, weist eine Besonderheit auf. Es handelt sich dabei um die A2, die von vielen deutschen Autofahrern genutzt wird. Der Grund dafür ist, dass sie an der deutschen Grenze bei Basel beginnt und bis an die italienische Grenze im Süden des Landes führt (Nord-Süd-Verbindung).
Dass die Strecke als eine der wichtigsten Verbindungen Europas gilt, liegt auch daran, dass sich der berühmte Gotthard-Tunnel auf der A2 befindet. Der Tunnel kann eine Länge von 57 Kilometer vorweisen und verläuft von der Gemeinde Göschenen bis nach Airolo.
Nationalstraßen 3. Klasse
Die ersten beiden Kategorien sind ausschließlich für den Motorfahrzeugverkehr gedacht. Die Nationalstraßen 3. Klasse hingegen können von allen Verkehrsteilnehmern genutzt werden. Es sind vorwiegend die Hauptstraßen zwischen Gemeinden, die zu dieser Gruppierung gehören. Ortsdurchfahrten oder Kreuzungen werden auf den Strecken vermieden.
Kantonsstraßen
Wie man bereits am Namen erkennen kann, unterliegen die Strecken der Verantwortung des jeweiligen Kantons. Unter den Kantonsstraßen befinden sich ebenfalls Autobahnen, Autostraßen, Hauptstraßen oder Nebenstraßen. Aus diesem Grund ist die Unterscheidung zu den Nationalstraßen nicht immer eindeutig. Die meisten der Strecken befinden sich in der Nähe der Zentren Bern, Zürich oder Wallis. Einer der größten Unterschiede zu den vorab beschriebenen nationalen Autobahnen und Autostraßen ist, dass für die kantonalen Strecken keine Vignettenpflicht fällig wird.
Gemeindestraßen
Haupt- und Nebenstraßen, die von einer Gemeinde verwaltet werden, werden entsprechend als Gemeindestraßen bezeichnet. Sie führen von einer Ortschaft zur nächsten und stehen hauptsächlich den Einwohnern des Landes zur Verfügung. Nach ihnen folgen laut Straßennetz nur noch die Privatstraßen.
Der Ausbau des Straßennetzes in der Schweiz
Bereits vorab wurde erwähnt, dass sich einige Abschnitte des Straßennetzes in der Schweiz noch immer in ihrer Fertigstellung befinden. Es gibt nicht nur eine Region, sondern viele Plätze im Land, an denen die derzeitigen Bauprojekte zu sehen sind.
Bei einem davon handelt es sich um den Bau einer zweiten Röhre am zuvor beschriebenen Gotthard-Tunnel. Die Arbeiten werden noch bis 2029 andauern. Da der ursprüngliche Tunnel mittlerweile in die Jahre gekommen ist, soll durch eine weitere Röhre garantiert werden, dass die Strecke auch während der Instandhaltung von Reisenden genutzt werden kann.
Bei dem Straßentunnel handelt es sich nach aktuellem Stand nicht um den einzigen Ort in der Schweiz, an dem sich ein großes Bauprojekt ereignet. Viele Autobahnanschlüsse und -abschnitte in der Zentral-, West- und Nordschweiz werden ebenfalls ausgebaut, um das derzeit bestehende Netz konstant zu erhalten und zu erweitern.
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