Der Pfändertunnel

Phillip Engel by Phillip Engel

Österreich und seine vielen Berge - obwohl sie einerseits als echtes Markenzeichen gelten, sorgen sie im Straßenbau für Herausforderungen. Um den Pfänder, also den Hausberg von Bregenz, durchqueren zu können, wurde im Jahr 1980 der berühmte Pfändertunnel eröffnet.

Wir haben alle wichtigen Details zum Streckenverlauf des Tunnels gesammelt und klären die Fragen, ob man für die Fahrt durch den Tunnel eine Maut bezahlen muss.

 

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Pfändertunnel aktuell - alle Informationen

Es gibt einen bestimmten Grund, weshalb viele Touristen aus Deutschland die Unterführung durch den Pfänder nutzen: Der Tunnel verbindet die deutsche Autobahn A96 mit der österreichischen A14. Mehr zur Lage des Tunnels folgt in den nächsten Abschnitten.

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Pfändertunnel Länge und Streckenverlauf

Der Autobahntunnel verfügt über eine Länge von rund 6,7 Kilometer. Er wurde nicht nur zur Durchquerung des Pfänders gebaut. Heute soll er auch eine Ausweichmöglichkeit abseits von Bregenz darstellen. Der Tunnel dient als Umfahrung, um den Verkehr in der Landeshauptstadt im Vorarlberg zu reduzieren.

Als Teil der Rheintalautobahn A14 sorgt die Unterführung also dafür, dass sich der Verkehr entsprechend verlagert. Pendler und Urlauber gelangen heute durch den Straßentunnel schnell und sicher an ihr Ziel.

Verkehrsaufkommen im Pfändertunnel
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Verkehrsaufkommen im Tunnel

Bei einem Blick auf die Zahlen wird schnell deutlich, wie wichtig der Bau des Tunnels war und wie viele Autofahrer seither auf die Strecke zurückgreifen. Bereits im Jahr 2008 sorgte die Messung für Aufsehen: Mehr als 27000 Fahrzeuge durchquerten die Unterführung pro Tag. Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Zahl noch einmal um mehr als 3000.

Es wird auch weiterhin mit einem Anstieg gerechnet, was auf die Regelung zur Maut zurückzuführen ist, die im Jahr 2019 bekannt gegeben wurde.

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Pfändertunnel Sperrung aktuell

Auf dem Autobahnabschnitt durch den Pfänder gibt es im Moment keine Sperrungen. Allerdings kommt es bei Tunneln in Österreich immer wieder zu aufwendigen Wartungsarbeiten und Reparaturen. Die Mühe lohnt sich allerdings: Laut der ASFINAG, der österreichischen Infrastrukturgesellschaft, gehören die Tunnel auf den Autobahnen und Schnellstraßen des Landes zu den sichersten innerhalb Europas.

Die letzte „größere“ Sperrung des Tunnels ereignete sich im November 2022, als notwendige Tests sowie eine Begutachtung durch die Feuerwehr durchgeführt wurden.

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Ist der Pfändertunnel mautfrei?

Früher galt im Pfändertunnel - wie auch auf vielen anderen Straßen Österreichs - noch die Vignettenpflicht. Mittlerweile haben sich die Regelungen zur Maut jedoch geändert. Zunächst wurde eine sogenannte „Korridorvignette“ eingeführt, etwas später wurde die Mautpflicht für PKW-Fahrer vollständig aufgehoben. Wir erläutern die Entwicklungen seit dem Betrieb des Tunnels genauer.

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Pfändertunnel Maut

Vor einigen Jahren musste man noch für die Nutzung des Tunnels eine Maut kaufen. Selbst Fahrer, die nicht in Österreich bleiben, sondern von Deutschland aus weiter in die Schweiz fahren wollten, benötigten dafür eine 10-Tages-Vignette.

Da für die mautpflichtigen Strecken eigentlich nur eine 10 Tages-, 2 Monats- oder Jahresvignette angeboten wurde, erschien dies für Fahrer im „Transit“ noch als günstigste Option.

Der Vorteil daran: Nach dem Kauf der Vignette konnte man unbekümmert alle Strecken in Österreich nutzen, ohne darauf zu achten, welche letztendlich mautpflichtig und welche mautfrei waren.

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Korridorvignette Pfändertunnel

Im Jahr 2010 wurde für gewisse Autobahnabschnitte auf der Rheintalautobahn A14 eine spezielle Mautregelung eingeführt: Für den Abschnitt zwischen der Grenze zu Deutschland und der Abfahrt Hohenems sollte es eine sogenannte Korridorvignette geben.

Die Vignette konnte man für einen Preis von nur zwei Euro (einfache Fahrt) erwerben. Damit war sie günstiger als die noch zuvor beschriebene 10-Tages-Vignette.

Der Grund für die Einführung der speziellen Maut war, weil man durch sie die Nutzung des Tunnels und gleichzeitig die Entlastung der Stadt Bregenz weiter bewirken wollte. Zu viele Fahrer wichen bislang aufgrund der Mautgebühren auf die kostenlose Umfahrung aus. Durch die Korridorvignette sollte ein Anreiz geschaffen werden, für „kleines Geld“ den direkten Weg an Bregenz vorbei zu wählen.

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ASFINAG: Pfändertunnel mautfrei

Im Dezember 2019 wurde von der ASFINAG bekannt gegen, dass vier Strecken des österreichischen Straßennetzes mautfrei werden sollten. Neben der A1 Westautobahn (Grenzübergang Walserberg bis Salzburg-Nord) oder der A12 Inntalautobahn (Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd) sollte auch ein Abschnitt der Tirol A14 in Zukunft keine Maut mehr fordern.

Dies bedeutete für den Straßentunnel durch den Pfänder, dass man zur Nutzung auch hier keine (Korridor-)Vignette mehr benötigte. Der Straßentunnel ist bis heute mautfrei und nimmt damit eine Art Sonderstellung in Österreich ein. Für viele andere Tunnelabschnitte wie den Tunnel Landeck muss man noch immer bezahlen. Im Vergleich dazu ist der Arlbergtunnel, der wegen Bauarbeiten geschlossen ist in 2023, nicht mautfrei.

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Go Box und Streckenmaut

Die genannte Regelung zur Maut im Pfändertunnel gilt nur für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen. LKWs und andere „schwere“ Fahrzeuge müssen für die Fahrt noch immer die Go Box nutzen und eine Streckenmaut bezahlen.

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Wie weit darf man nach dem Pfändertunnel ohne Vignette fahren?

Man darf nach dem Straßentunnel noch bis zur Stadt Hohenems weiterfahren. Der mautfreie Autobahnabschnitt erstreckt sich demnach auf eine Länge von circa 23 Kilometer.

Phillip, Absolvent der Universität Münster in Europastudien, spezialisierte sich nach seiner Tätigkeit bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr und TUI Deutschland GmbH auf europäische Mautsysteme. Durch jahrelanges Reisen und umfassende Forschung bietet er heute fundierte Einblicke in Europas Mautregeln, sowohl aus akademischer Sicht als auch aus praktischer Erfahrung.

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