Seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 gilt der Landecker Tunnel als wichtige Verbindung auf den Straßen Österreichs. Wir schildern mehr zum Verlauf und zum Bau des Tunnels.
.webp "Verlauf - Inntal Autobahn A12")
Das Autobahn- und Schnellstraßennetz in Österreich setzt sich aus etwa 2200 Kilometern zusammen. Auf diesem Netz sind mehr als 160 Straßentunnel zu finden - bei einem davon handelt es sich um den Landecker Tunnel.
Die unterirdische Röhre des Tunnels führt Reisende durch den Venetberg im Tiroler Oberland und wird des Öfteren auch als „Umfahrung Landeck Süd“ bezeichnet. Wir haben alle wichtigen Details zu dem Straßentunnel gesammelt und klären die Frage, ob für die Unterführung die Vignettenpflicht gilt.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 gilt der Landecker Tunnel als wichtige Verbindung auf den Straßen Österreichs. Wir schildern mehr zum Verlauf und zum Bau des Tunnels.
Beim Landecker Tunnel handelt es sich um einen Ausläufer der Inntalautobahn, die von der deutsch-österreichischen Grenze bei Kiefersfelden/Kufstein bis in die Gemeinde Zams in Tirol führt. Das Nordportal des Straßentunnels befindet sich östlich von Zams, das Südportal bei Fließ. Damit verfügt der Straßentunnel über eine Gesamtlänge von etwa sieben Kilometer.
Am Ende des Tunnels gelangen Reisende zur Bundesstraße B 180, die Autofahrer weiter zum Reschenpass leitet. Der Pass stellt eine Verbindung zwischen dem Oberinntal (Österreich) und Vinschgau (Südtirol, Italien) her.
Straßentunnel werden in der Regel erbaut, um den Verkehr in den umliegenden Gemeinden zu reduzieren. Das war auch das Ziel, das durch den Bau des Straßentunnels in Landeck erreicht werden sollte. Nach einer dreijährigen Bauphase sollte in den Gemeinden Landeck und Zams durch die Umfahrung weniger Verkehr fließen.
Der Landecker Tunnel ist derzeit geöffnet. Allerdings fanden in den letzten Jahren in und um den Tunnel herum viele Bauarbeiten statt, weshalb es zu längeren Sperren kam. Die Sicherheit geht schließlich in allen Tunneln Österreichs vor. Aus diesem Grund wurden unter anderem folgenden Projekte durchgeführt.
Erst im März 2022 kam es aufgrund einer Tunnelwäsche zu vereinzelten Sperrungen. Die Reinigungsarbeiten waren allerdings notwendig, um die Sichtbarkeit im Tunnel zu erhöhen.
Die ASFINAG, die als Infrastrukturgesellschaft auch für den Pfändertunnel und andere Unterführungen im Land zuständig ist, gab zudem bekannt, dass der Landecker Tunnel zeitgleich mit einer neuen Videoanlage (90 Überwachungskameras) ausgestattet werden sollte.
Die Arbeiten führten dazu, dass Verkehrsteilnehmer ihre Fahrt nachts nur über Landeck und Zams bzw. über die Landecker Straße L76 fortsetzen konnten.
Als Folge von Steinschlägen kam es auch auf der zuvor erwähnten L76 Landecker Straße zu aufwendigen Bauarbeiten. Die Arbeiten dauerten zweieinhalb Jahre und waren nur mit einer Totalsperrung von der Gemeinde Landeck bis zur Abfahrt zur Fließerau möglich. Für den Zeitraum wurde die Verkehrsführung durch den Landecker Tunnel umgeleitet.
Die Vollsperren mussten sogar um ein Jahr verlängert werden. Erst danach kam es zu einer Einbahnregelung, durch die man die Straße von Süden in Richtung Landeck erstmals wieder nutzen konnte. Die komplette Öffnung der Straße geschah im Herbst 2022.
Die Regelungen zur Vignettenpflicht wurden in den letzten Jahren aufgrund der Bauarbeiten am Tunnel und auf den Straßen in dem Bereich einige Male geändert. Die Frage, ob der Landecker Tunnel mautfrei ist, lässt sich deshalb nicht allzu leicht beantworten.
Nein, seit der Fertigstellung der Schlossgalerie benötigt man zur Benutzung des Straßentunnels wieder eine Vignette. Die Mautbefreiung galt nur für den Zeitraum, in dem die L76 aufgrund der Sperrung nicht befahren werden konnte.
Die Änderung der Regelung mag für den ein oder anderen Autofahrer aus Deutschland irreführend sein. Jedoch sollte man für jede Strecke, die man zur Durchfahrt oder Reise nach Österreich nutzen will, die aktuellen Regeln prüfen.
Da die Frage „Ist der Landecker Tunnel mautpflichtig?“ also geklärt wurde, kommen wir nun zu den Kosten für die Durchfahrt. Wenn man bereits über eine Vignette für Österreich verfügt, muss man für den Tunnel keinen zusätzlichen Nutzungsnachweis erwerben.
Falls man aber bislang ohne Vignette über den Fernpass zum Landecker Tunnel gelangt ist, muss man zuvor die Maut für den Tunnel kaufen. Die Gebühren kann man nur umgehen, wenn man die Fahrt auf der Landecker Straße fortsetzt. Dafür muss man allerdings auch mehr Zeit einplanen.
Im Vergleich zum Brenner oder zum Arlberg Tunnel fällt für die Nutzung des Landecker Straßentunnels keine Streckenmaut an.
Zu Beginn wurde erwähnt, dass sich der Tunnel auf der Autobahn A12 befindet. Vielleicht gehen auch deshalb einige Reisende davon aus, dass der Landecktunnel mautfrei ist - die A12 verfügt in der Tat über einen Abschnitt, der keine Maut fordert. Dieser erstreckt sich allerdings lediglich vom Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd und liegt somit laut Karte weit vor dem Landecker Tunnel.
Phillip, Absolvent der Universität Münster in Europastudien, spezialisierte sich nach seiner Tätigkeit bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr und TUI Deutschland GmbH auf europäische Mautsysteme. Durch jahrelanges Reisen und umfassende Forschung bietet er heute fundierte Einblicke in Europas Mautregeln, sowohl aus akademischer Sicht als auch aus praktischer Erfahrung.
