Geschwindigkeitsbegrenzung Kroatien

Die meisten Reisenden wissen, dass es nicht nur die Vorschriften zur Vignette für Kroatien sind, die von den deutschen Verkehrsregeln abweichen. Es gibt auch bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen einige Details, auf die man achten sollte. 

Deutschland ist mit der Regel, dass es auf manchen Autobahnabschnitten keine Begrenzung gibt, eine echte Ausnahme. Wie man später sehen wird, gibt es diese Besonderheiten auf den Strecken in Kroatien nicht. Für deutsche Fahrer mag die Reise mit dem PKW deshalb zunächst etwas ungewohnt sein. 

Dennoch ist es wichtig, sich an die Vorschriften im Ausland zu halten. Schließlich will man vermeiden, auf dem Weg in den Urlaub oder bei der Durchreise einen Strafzettel zu kassieren.

Das Bußgeld ist nicht das einzige, was man bei einem Verstoß gegen die Höchstgeschwindigkeit befürchten muss. Es geht schließlich auch darum, dass man die Sicherheit beim Autofahren in Kroatien aufs Spiel setzt. Deshalb sollten diejenigen, die zum ersten Mal im Straßenverkehr in Kroatien unterwegs sind, besonders vorsichtig fahren.

Die Verkehrsregeln in Kroatien sind nicht für alle Fahrer und Straßen gleich. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen hängen nicht nur davon ab, auf welchen Straßenabschnitten man sich bewegt, sondern auch, mit welchem Fahrzeug man dabei unterwegs ist. 

Wer beispielsweise mit einem Gespann reist oder ein Fahrzeug mit einem Gewicht von mehr als 3,5 t nutzt, muss deutlich langsamer fahren als ein Urlauber, der mit einem gewöhnlichen PKW reist. 

Die Tempolimits hängen zudem davon ab, ob man sich auf den Schnellstraßen außerorts befindet oder ob man durch Städte oder Gemeinden fährt. Eine solche Regelung kennt man beim Autofahren aber natürlich auch bereits aus Deutschland.

Was die Verkehrsregeln in Kroatien angeht, kann jederzeit eine Aktualisierung stattfinden. Wir beschäftigen uns in den nachfolgenden Abschnitten mit den Tempolimits, die momentan auf den besagten Strecken gelten, und erklären, welche davon auf Motorräder, Camper und andere Fahrzeuge zutreffen.

Autobahnen

Beginnen wir am besten mit dem Tempolimit auf den kroatischen Autobahnen. Schließlich handelt es sich bei den Strecken um die Abschnitte, auf denen Urlauber beim Grenzübertritt häufig als erstes landen. 

Auf der Autobahn gilt für PKW-Fahrer ein Tempolimit von 130 km h. Wer ein Fahrzeug mit mehr als 3,5 t nutzt, muss sich an eine Geschwindigkeit von 90 km h halten. Mit dem Tempolimit liegt Kroatien - im Vergleich zu anderen Ländern in Europa - im guten Durchschnitt.

Schnellstraßen

Autofahrer müssen sich an eine Begrenzung von 110 km h auf Schnellstraßen halten. Auch auf diesen Strecken gibt es wieder die Unterteilung in „leichte“ und „schwere“ Fahrzeuge. Wer ein Gefährt mit über 3,5 t nutzt, für den gilt ein Tempolimit von 80 km h.

Außerorts

Kommen wir nun zu den Straßen, die in Kroatien neben den Autobahnen eine wichtige Rolle für Urlauber spielen. Auf den Nationalstraßen, die sich über weite Teile Kroatiens erstrecken, gilt für Motorrad-, PKW- und Wohnmobil-Fahrer eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km h. 

Für Fahrzeuge mit über 3,5 t gilt wiederum ein Tempolimit von 80 km h. Die Straßen sind auch mit den Landstraßen vergleichbar und befinden sich außerhalb der Ortschaften des Landes.

Innerorts

Falls auf den Straßenschildern nicht anders vermerkt, gilt für Fahrer innerorts eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km h. Auch dort muss man sich an die Regelungen halten, da Verkehrskontrollen selbstverständlich auch in den Städten und Gemeinden stattfinden können.

Bei den oben genannten Geschwindigkeiten wurde bislang noch nicht berücksichtigt, dass für junge Fahrer im Verkehr in Kroatien andere Regeln gelten. Fahrer unter 25 Jahren müssen sich auf den Autobahnen beispielsweise an ein Tempolimit von 120 km h halten. 

Auch auf den übrigen Straßen liegt die Geschwindigkeit für junge Reisende immer etwa 10 km h unter den offiziellen Beschränkungen.

Doch weshalb gibt es in Kroatien gewisse Verkehrsregeln, die nur auf Fahrer unter einem bestimmten Alter zutreffen? Durch die Sonderregelung soll die Sicherheit im kroatischen Straßenverkehr erhöht werden. Wer als „Fahranfänger“ dagegen verstößt, muss mit hohen Strafen rechnen.

Da es viele Autofahrer gibt, die ihre Fahrt von Deutschland aus an der kroatischen Adriaküste fortsetzen, beschäftigen wir uns mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen im Osten des Landes genauer. In der Region an der Küste gibt es nicht nur Autobahnen und Nationalstraßen, sondern auch Brücken. 

Die Krk Brücke wird besonders häufig von Urlaubern genutzt. Sie führt auf die gleichnamige Insel und gilt als Teil der D102. Da es sich dabei um eine Nationalstraße handelt, gilt auf der Krk Brücke eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km h (außer es ist anders beschildert).

Autofahrer, die die genannten Vorgaben missachten, müssen mit Sanktionen rechnen. Da die Polizei in Kroatien regelmäßige Kontrollen durchführt, sollte man nichts dem Zufall überlassen. 

Wir stellen die Strafzahlungen gemäß des Bußgeldkatalogs vor und beantworten die Frage, ob man selbst nach der Rückkehr nach Deutschland bezahlen muss.

Auszug aus dem Bußgeldkatalog

Falls es zu einer Überschreitung der Geschwindigkeit kommt, muss man als Autofahrer bezahlen. Die Höhe der Zahlung hängt vom Tempo ab. Wer innerorts zum Beispiel bis zu 29 km h zu schnell unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld von 135 EUR rechnen. Außerorts bezahlt man dafür eine Gebühr von 68 EUR. 

Die „Höchststrafe“ wird ab einer Geschwindigkeit von 50 km h über dem Limit verhängt: Innerorts muss man mit einer Strafzahlung von bis zu 2700 EUR rechnen. Im schlimmsten Fall droht Autofahrern sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu 60 Tagen.

Vollstreckung in Deutschland

Zuhause angekommen, ist eines mit Sicherheit nicht möglich - und zwar den Bußgeldbescheid einfach zu ignorieren. Wenn die Strafgebühr nicht bereits vor Ort bezahlt wird, erhält man die Zahlungsaufforderung per Post. 

Aufgrund des Rahmenbeschlusses der EU können Bußgelder ab 70 EUR in Deutschland vollstreckt werden. Auch ohne diese Information sollte man nicht zögern und den Bußgeldbescheid bezahlen. So erspart man sich unnötigen Ärger und kann auch beim nächsten Mal wieder ohne Probleme in Kroatien einreisen.

Neben den Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es noch einige weitere Verkehrsregeln in Kroatien, die man unbedingt beachten sollte. Die meisten denken vermutlich zuerst an die Maut.

In Kroatien gibt es keinen Pauschalpreis, der Fahrer dazu berechtigt, alle mautpflichtigen Straßen des Landes zu nutzen. Die Mautgebühren hängen von der zurückgelegten Strecke ab.

Man erhält an einer der Mautstationen ein Ticket und bezahlt dieses beim Verlassen der Autobahn. Bislang gibt es in Kroatien noch keine e Vignette. Das aktuelle System soll allerdings schon 2024 überarbeitet werden. Reisende, die mit dem Auto in den Urlaub fahren, können sich also schon bald auf einen einfacheren Prozess freuen.