Unterwegs auf der A14 - Mautfrei in Österreich

Phillip Engel by Phillip Engel

In den letzten Jahren hat die Diskussion um die Mautgebühren auf den österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen an Fahrt aufgenommen. Auch die A14, die auch als Rheintal/Walgau Autobahn bekannt ist, war noch vor einiger Zeit davon betroffen. Als zentrale Verkehrsader im Bundesland Vorarlberg spielt sie eine entscheidende Rolle für Autofahrer in der Region. Täglich nutzen Tausende Menschen aus Österreich und den umliegenden Ländern die Strecke.

Als bekanntgegeben wurde, dass ein Teil der A14 von der Maut befreit werden sollte, hat man mit positiven Reaktionen gerechnet. Schließlich bedeutet die Mautbefreiung für viele Pendler und Anwohner eine erhebliche finanzielle Entlastung. Tatsächlich wurden nach der Entscheidung jedoch auch einige Stimmen laut, die den Beschluss nicht befürworteten.

Wir haben in den nachfolgenden Abschnitten die wichtigsten Informationen zur Mautbefreiung auf der A14 zusammengestellt. Zudem erläutern wir die Hintergründe der Entscheidung und erklären, was die Kritiker zu sagen haben.

Rheintal Autobahn A14 und ihr Verlauf

Die A14 ist eine Autobahn im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Sie ist Teil der europäischen Route E43 und E60 und ist insgesamt etwa 61 Kilometer lang.

Die Autobahn schließt an die deutsche Bundesautobahn 96 an und beginnt an der deutsch-österreichischen Grenze. Sie führt in der Nähe von Hörbranz durch den Pfändertunnel an Bregenz vorbei ins Rheintal. Im Anschluss verläuft sie durch den Ambergtunnel an Feldkirch vorbei in den Walgau und endet in Bludenz, wo sie zur Arlberg Schnellstraße (S16) wird.

Die A14 stellt sowohl für Personen als auch für den Warentransport eine wichtige Verkehrsroute dar und führt durch mehrere größere Städte, darunter Bregenz, Dornbirn und Feldkirch.

Die A14 ist eine Autobahn im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Sie ist Teil

 

 

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Mautfrei auf der A14 in Österreich

Die offizielle Regel in Österreich besagt, dass man für die Nutzung der meisten Autobahnen und Schnellstraßen eine Vignette benötigt. Im Jahr 2019 wurde allerdings festgelegt, dass diese Regel nicht mehr für einen Teil der A14 gelten sollte. Ein bestimmter Abschnitt der Autobahn, genauer gesagt die Umfahrung Bregenz, wurde mautfrei.

Der betreffende Autobahnabschnitt der A14, der vom Grenzübergang Hörbranz bis Hohenems führt, ist etwa 26 Kilometer lang. Obwohl es sich dabei nicht um eine beachtliche Strecke handelt, stellt der Beschluss dennoch eine bedeutende Erleichterung für viele Autofahrer dar. Denn für den Teil der A14, der einen besonders wichtigen Abschnitt zwischen den Grenzen darstellt, wurden bis dato noch Gebühren fällig.

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Vor der Mautbefreiung auf der A14 - Vignettenpflicht in Österreich

Bevor die Mautpflicht aufgehoben wurde, mussten Urlauber am besten noch vor dem Grenzübergang bei Lindau eine digitale Vignette oder eine zum Kleben kaufen. Selbst diejenigen, die die österreichische Seite des Bodensees nur für einen Tag besuchen wollten oder das Land nur zur Durchfahrt nutzten, benötigten für den Streckenabschnitt die klassische 10-Tages-Vignette.

In Anbetracht der Tatsache, dass es sich also meistens nur um einen Aufenthalt von wenigen Stunden handelte, waren viele Reisende nicht bereit, eine der Vignetten zu erwerben. Sie versuchten stattdessen, die gebührenpflichtigen Strecken mit dem PKW zu umfahren. Als Resultat kam es in den umliegenden Gemeinden zu einem hohen Verkehrsaufkommen.

Autobahn A14 (Rheintalautobahn) bei der Abfahrt HörbranzLochau
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Von Deutschland kostenlos in die Schweiz

Obwohl es sich bei der Region Bodensee-Vorarlberg um eine beliebte Destination von Touristen handelt, bleiben dennoch viele nicht in Österreich. Für einige Sommerreisende, die mit ihrem Auto oder den Motorrädern oder Wohnmobilen unterwegs sind, geht die Fahrt weiter in die Schweiz. Man fährt durch den Tunnel und nutzt danach den Grenzübergang bei Diepoldsau, der direkt bei Hohenems liegt.

Seit 2019 stellt der Streckenabschnitt also eine kostenlose Möglichkeit dar, um von Bayern in die Schweiz zu gelangen. Die Rückfahrt ist ebenfalls ohne den Kauf einer Vignette möglich.

Ohne Vignette auf der A14 - Gründe für die Entscheidung

Mit der Abschaffung der Mautpflicht auf dem Teilstück der Autobahn verfolgte die österreichische Regierung die Eindämmung des Maut Umgehungsverkehrs in Bregenz und den umliegenden Dörfern. Durch die Befreiung von der Vignettenpflicht sollte der Verkehr flüssiger gestaltet und damit die Lebensqualität der Anwohner verbessert werden. Die Umsetzung dieser Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, um die Mobilität in der Region zu fördern und gleichzeitig die lokale Infrastruktur zu schonen.

Durch den Beschluss sollte zudem ein Anreiz für den Tourismus geschaffen werden. Schließlich kann man heute bedenkenlos einige Tage am Bodensee verbringen, ohne dafür die Gebühren für die Vignette bezahlen zu müssen.

Kritik an der Mautbefreiung auf der A14

Nach dem Beschluss gab es einige Kritiker, die der Meinung waren, dass die Mautbefreiung ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der A14 bewirken könnte. Dies wiederum könnte zu mehr Staus, erhöhten Emissionen und einer größeren Belastung der Infrastruktur führen. Trotz der Vorteile wurde befürchtet, dass die finanziellen Einbußen, die durch die Mautbefreiung entstehen würden, mangelnde Mittel für die Instandhaltung und den Ausbau der Straßeninfrastruktur herbeirufen könnten.

Die Bedenken warfen Fragen nach den Langzeiteffekten des Beschlusses auf und machten deutlich, dass auch in Zukunft eine sorgfältige Abwägung und Evaluierung notwendig sein würde, um die Auswirkungen zu prüfen.

Pfändertunnel auf der Autobahn A 14 bei Bregenz, Fahrtrichtung Deutschland

Verkehrsaufkommen auf der A14 und im Pfändertunnel

Dass es nach der Mautbefreiung zu einer Verkehrszunahme kam, wurde bereits einige Monate nach dem Beschluss im Jahr 2019 deutlich. Was den Pfändertunnel auf dem Streckenabschnitt betrifft, fahren heutzutage etwa 30.000 Fahrzeuge pro Tag durch den Straßentunnel. Die Anzahl macht ihn zu einem der meistbefahrenen Tunnelbauten in Österreich. Die Tatsache, dass man für seine Nutzung keine Vignette benötigt, trägt mit Sicherheit dazu bei, dass so viele PKW täglich durch den Tunnel reisen.

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Fahrzeuge über 3,5 Tonnen - Maut und GO-Box bleibt

In Österreich gibt es zwei verschiedene Systeme: Leichte Fortbewegungsmittel benötigen ein „Pickerl“, schwere Fahrzeuge bezahlen eine Maut. Die Streckenmaut, die für LKW oder „große“ Wohnmobile anfällt, wird mithilfe einer sogenannten GO-Box gemessen. Das Gerät wird von Fahrzeugen verwendet, deren Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen liegt.

Obwohl von der Mautbefreiung auf der A14 gesprochen wird, müssen schwere Fahrzeuge noch immer Gebühren für den Streckenabschnitt bezahlen. Die Regelung, dass keine Vignette mehr nötig ist, betrifft also nur Reisende, die mit einem Fahrzeug unter dem genannten Gewicht unterwegs sind. Das hält LKW allerdings dennoch nicht davon ab, durch den Pfändertunnel zu fahren. Täglich sind es etwa 5.000 (von insgesamt 30.000 Fahrzeugen), die den Straßentunnel durchqueren.

Neben dem Stück auf der A14 gibt es noch weitere Autobahnabschnitte, für die Reisende keine Vignette benötigen.
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Weitere mautfreie Abschnitte in Österreich

Neben dem Stück auf der A14 gibt es noch weitere Autobahnabschnitte, für die Reisende keine Vignette benötigen. Die Strecken befinden sich auf folgenden Autobahnen.

A1 Westautobahn

Der Abschnitt auf der A1 befindet sich beim Grenzübergang Walserberg bis Salzburg Nord. Reisende von Deutschland fahren also ohne Vignette nach Salzburg.

A12 Inntalautobahn

Der mautfreie Teil auf der A12 reicht vom Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein Süd. Das bedeutet, dass Autofahrern auch hier wieder die Möglichkeit gegeben wird, ohne Autobahngebühren nach Kufstein zu fahren.

A26 Linzer Autobahn

Beim Linzer Westring gilt die Mautbefreiung nur vorübergehend. Sie hält voraussichtlich noch bis zum Anschluss an die A7 Mühlkreisautobahn im Jahr 2031 an.

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Fazit - Mautgebühren auf der A14 in Österreich

Auf dem österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetz gilt die Vignettenpflicht. Grundsätzlich benötigt man auch auf der A14 eine Vignette, um die Autobahn zu benutzen. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Der Abschnitt zwischen der deutschen Grenze bei Hörbranz und Hohenems ist seit 2019 mautfrei. Die Beschwerden, die nach dem Beschluss eingegangen sind, wurden zurückgewiesen. Wer die Strecke fahren will, um beispielsweise von Deutschland in die Schweiz zu reisen, zahlt nach heutigem Stand noch immer keine Gebühren dafür. Und das, obwohl das Verkehrsaufkommen auf dem Abschnitt gestiegen ist.

Durch den Beschluss sind eine Reihe an Vorteile entstanden, von denen sowohl die Pendler als auch die Anwohner profitieren. Ob sich in Zukunft noch einmal Änderungen ergeben, wird sich zeigen.

Autobahn A14 (Rheintalautobahn) bei der Abfahrt LauterachWolfurtBregenz
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FAQ: Mautfrei auf der A14

Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A14 in Österreich beträgt tagsüber 130 km/h für Autos. Nachts sind nur 110 km/h erlaubt. Die Tempolimits gelten nur dann, falls es keine anderen Hinweise auf den Straßen gibt.
Auch der Strecke zwischen Hörbranz und Hohenems reist man durch den Pfändertunnel. Er stellt eine Verbindung zwischen der österreichischen A14 und der deutschen A96 her.
Nein, die Mautbefreiung auf der A14 in Österreich gilt nicht für alle Fahrzeuge. Schwere Gefährte wie LKW müssen auch auf mautbefreiten Straßenabschnitten Mautgebühren entrichten.
Bei den Streckenabschnitten handelt es sich um Teile auf der A1 Westautobahn, der A12 Inntalautobahn und der A 26 Linzer Autobahn.

Phillip, Absolvent der Universität Münster in Europastudien, spezialisierte sich nach seiner Tätigkeit bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr und TUI Deutschland GmbH auf europäische Mautsysteme. Durch jahrelanges Reisen und umfassende Forschung bietet er heute fundierte Einblicke in Europas Mautregeln, sowohl aus akademischer Sicht als auch aus praktischer Erfahrung.

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