Maut Kroatien - Alles zu den Autobahngebühren

Für Fahrer, die mit dem Auto durch verschiedene Länder in Europa reisen, gibt es viele Regeln zu beachten. Die Vorschriften zur Maut sind besonders wichtig. Da jedes Land seine eigenen Regeln aufstellt, können die jeweiligen Bestimmungen in den Destinationen voneinander abweichen.

Die Maut in Kroatien wird beispielsweise anders berechnet wie in anderen Destinationen. Auf den Straßen des Landes sieht man Mautstellen, die man vermutlich in dieser Form von anderen Ländern nicht kennt. Um zu wissen, wie man sich an den Stationen vor Ort verhalten muss und wie man eventuelle Wartezeiten umgehen kann, haben wir alle wichtigen Informationen zum kroatischen Mautsystem gesammelt.

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Schon während der Vorbereitungen auf die Reise durch oder nach Kroatien bemerkt man, dass die Mautgebühren vor Ort auf eine andere Art und Weise berechnet werden. Es gibt keine klassische Vignette in Kroatien, die man an der Tankstelle kaufen kann, sondern ein völlig anderes System, das sich hinter der Erhebung der Gebühren verbirgt.

Wer nicht weiß, wie sich die Mautkosten vor Ort zusammensetzen oder wo die Gebühren bezahlt werden müssen, riskiert an den Mautstationen unnötige Wartezeiten oder im schlimmsten Fall sogar ein Bußgeld.

Aus diesem Grund sollte man sich bereits vor der Reise mit der Maut-Thematik im Ausland befassen und sicherstellen, dass alle Fragen zu dem Thema geklärt sind. Mit den wichtigsten Infos zur Maut kann sich unbesorgt auf den Weg in den Urlaub machen.

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Für die meisten wirkt das kroatische System auf Anhieb kompliziert - schließlich spielt sich heutzutage das meiste online ab und man hat mit Sicherheit in anderen Ländern die Maut bereits in digitaler Form bezahlt. Sobald man sich mit der Funktionsweise in Kroatien beschäftigt und auf gewisse Details achtet, stellt allerdings auch dieses System kein Hindernis mehr für Urlauber dar. Wir haben die Einzelheiten zur Maut in Kroatien im Überblick zusammengefasst.

Maut-Ticket und Stationen

Autofahrer bezahlen in Kroatien unterschiedliche Mautgebühren. Die letztendlichen Kosten hängen von der gefahrenen Strecke und von der Fahrzeugkategorie ab.

Um herauszufinden, welcher Fahrer welchen Weg zurückgelegt hat, gilt folgendes Prinzip: Noch bevor man auf die kroatische Autobahn fährt, hält man an einer der Mautstellen. An einem Automaten an den Stationen erhält man ein Ticket, anhand dessen beim Verlassen der Autobahn die Gebühren für die Strecke berechnet werden.

Das wichtigste ist im Grunde genommen, das Ticket nach Erhalt nicht zu verlieren. Schließlich benötigt man dieses, sobald man von der gebührenpflichtigen Straße abfährt. Falls man das Ticket nicht wie geplant vorzeigen kann, wird der maximale Betrag für die Fahrzeugkategorie und Strecke berechnet.

ENC Box

Wer sich bereits vorsorglich auf die Fahrt vorbereiten und an den Mautstationen nicht erst in der Autoschlange warten will, bestellt vorab für die Fahrt auf den kroatischen Autobahnen eine Art Transponder. Das Gerät wird als ENC (kroatisch: Elektronička naplata cestarine) oder als ETC (englisch: Electronic Toll Collect System) bezeichnet und ist online erhältlich.

Man lädt gegen eine feste Gebühr ein Guthaben auf das Gerät und kann die Mautstationen auf der „ENC Spur“ ohne Schranke einfach passieren. Da die Box an der Innenseite des Fahrzeugs angebracht wird, wird es automatisch gescannt und die Mautgebühren in Kroatien werden noch während der Reise verrechnet.

Da es nicht nur eine ENC Box, sondern verschiedene Geräte für unterschiedliche Fahrzeuge und Zeiträume gibt, hängt auch hier die letztendliche Berechnung der Gebühren von mehreren Faktoren ab.

Für welches Prinzip man sich entscheidet, spielt keine Rolle - man kann die Autobahnen in Kroatien sowohl mit Ticket als auch mit Box offiziell befahren. Bei der Box sollte man nur nicht vergessen, die Bestellung und Bezahlung online rechtzeitig abzuschließen - die Zusendung erfolgt postalisch und nimmt deshalb in den meisten Fällen einige Tage in Anspruch.

Bei der ENC Box muss man ebenfalls darauf achten, dass das Gerät nicht in allen Gebieten genutzt werden kann (laut Angaben ist Istrien ausgeschlossen).

Weitere Informationen über die Pläne für die französische Mautvignette finden Sie hier.

In Kroatien ist oftmals nicht ganz eindeutig, auf welchen Streckenabschnitten man letztendlich Mautgebühren bezahlen muss. Dies liegt vor allem daran, dass das Land nicht nur über eine Autobahn-Betreibergesellschaft, sondern gleich über mehrere verfügt. Jede Gesellschaft verwaltet ein bestimmtes Gebiet und stellt entsprechende Regeln auf, die zum Teil voneinander abweichen können.

Im Grunde genommen gilt die Maut in Kroatien allerdings auf dem gesamten Autobahnnetz. Die Staatsstraßen, die einen großen Teil des Landes miteinander vernetzen, sind von der Gebühr ausgenommen. Für welche Autobahnen man die Mautgebühr bezahlen muss, haben wir hier genauer beschrieben.

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Nachdem die Frage nach dem „Wo?“ geklärt wurde, fehlt jetzt noch die Information, wer die Autobahnmaut bezahlen muss. Die Maut in Kroatien fällt für jedes Kfz Fahrzeug an, das sich auf den gebührenpflichtigen Straßen bewegt. Zur Berechnung der Mautkosten findet eine Unterteilung in folgende Fahrzeugklassen statt.

Kategorie I a

Zur ersten Kategorie gehören alle Motorräder, Trikes und Quads. Bei den Motorrädern spielt es keine Rolle, ob sie mit oder ohne Beiwagen genutzt werden.

Kategorie I

Für die meisten Urlauber, die mit einem gewöhnlichen PKW verreisen, ist diese Gruppierung relevant. Hierzu zählen alle Fahrzeuge mit 2 Achsen, einem Gesamtgewicht (zGG) unter 3,5 t und einer Gesamthöhe unter 1,90 m.

Kategorie II

Zu dieser Kategorie gehören entweder alle Fahrzeuge mit einer Höhe von mehr als 1,90 m oder solche, die die kroatischen Straßen mit einer 1,90 m Gesamthöhe mit Anhänger (unabhängig von der Achszahl) nutzen. Das Gewicht und die Anzahl der Fahrzeugachsen bleiben in beiden Fällen gleich (siehe Kategorie I).

Kategorie III

Dieser Kategorie werden drei Fahrzeugtypen zugeordnet: Bei der ersten handelt es sich um alle Fahrzeuge mit bis zu 3 Achsen und einem zGG über 3,5 t. Die zweite Fahrzeugart zeichnet sich durch 2 Achsen, ein Gesamtgewicht über 3,5 t und einen Anhänger mit einer Achse aus. Zur dritten Gruppierung gehören alle Fahrzeuge mit 2 Achsen, einem zGG bis zu 3,5 t, einer Fahrzeughöhe über 1,90 m und einem Anhänger.

Kategorie IV

Auch in diesem Fall zählen zur Kategorie IV 3 verschiedene Fahrzeugarten. Die erste wiegt mehr als 3,5 t und ist mit 4 Achsen ausgestattet. Die zweite hat 2 Achsen, ein zGG von mehr als 3,5 t und einen Anhänger mit 2 oder 3 Achsen. Die dritte kann 3 Achsen, ein Gewicht von mehr als 3,5 t und einen Anhänger (unabhängig von der Achszahl) vorweisen.

Wie bereits beschrieben, fällt für die Maut in Kroatien kein pauschaler Preis an. Bei den Kosten muss man schließlich die zuvor beschriebenen Fahrzeugkategorien und die zurückgelegte Strecke berücksichtigen.

Wir betrachten eine bestimmte Route, die bei Urlaubern beliebt ist, genauer: Für die Fahrt Zagreb - Split - Dubrovnik wird für gewöhnliche PKWs eine Gebühr von etwa 30 EUR berechnet. Für Gespanne und Wohnmobile liegt der Preis bei etwa 47 EUR.

Bei den Preisen findet nicht nur eine regelmäßige Aktualisierung statt, sie sind zudem vom Wechselkurs abhängig. Wer sich also noch vor der Reise über die genaue Mautgebühr informieren will, wirft dazu am besten einen Blick in die tagesaktuellen Preistabellen online.

Die Bezahlung erfolgt beim Abfahren an der jeweiligen Mautstelle und ist in bar oder per (Kredit-)Karte möglich. Falls man bar bezahlt, muss man sich an dem personenbesetzten Schalter an der Station einordnen.

Obwohl zuvor bereits die Rede davon war, dass in Kroatien alle Autobahnen gebührenpflichtig sind, gibt es dennoch eine Strecke, für die keine Kosten anfallen. Die Ringautobahn, die um die Hauptstadt Zagreb herumführt, kann man gebührenfrei nutzen.

Was die Tunnel und Brücken des Landes betrifft, gibt es keine allgemeinen Regeln, die für alle Strecken gelten. Der sogenannte Ucka-Tunnel ist beispielsweise mautpflichtig. Für die Krk Brücke, die vom Festland auf die gleichnamige Insel führt, fällt keine Maut an. Die Brücke nach Krk gilt als beliebte Reisestrecke von Urlaubern. Für die Mirna-Brücke und die neu eröffnete Pelješac-Brücke im Süden von Dalmatien muss man ebenfalls nicht bezahlen.

Vor kurzem wurde bekannt, dass Kroatien das oben beschriebene Mautsystem in ein digitales umwandeln will. Die Pläne sind vermutlich dadurch entstanden, dass es bereits einige EU Länder gibt, die auf ein solches System zurückgreifen. Bis die Umstellung auch in Kroatien stattfinden kann, dauert es allerdings noch einige Monate - das neue System ist erst für Ende 2024 vorgesehen.

Bis dahin versammeln sich diejenigen, die Kroatien zur Durchreise nutzen oder eine Destination vor Ort besuchen, noch an den Mautstellen des Landes. Auch das „alte“ System hat sich schließlich in den letzten Jahren bewährt.