Mitführpflichten in Österreich

Das Kraftfahrgesetz (§102, KFG) besagt, dass sich beim Autofahren in Österreich gewisse Gegenstände im Kfz befinden müssen. Als Grund wird genannt, um im Notfall schnellstmöglich helfen zu können. Es gibt eine Liste an Gegenständen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, und eine für Dinge, die empfohlen werden.

Die Regelungen gelten nicht nur für Autos, sondern auch für Motorräder. Wer auf den österreichischen Straßen mit einem Fahrzeug über 3,5 Tonnen unterwegs ist, muss über mindestens einen Unterlegkeil und ein spezielles Gutachten verfügen.

Wir haben für alle, die mit ihrem Pkw in den Urlaub reisen, eine Checkliste angefertigt. Vor der Fahrt kann man einen Blick auf die Liste werfen, um sicherzustellen, dass man nichts vergisst. Die ersten vier Utensilien sind an Bord verpflichtend. Die jeweiligen Details zu den Gegenständen folgen in den Abschnitten danach.

Für Österreich gibt es folgende Checkliste:

• Warnweste
• Warndreieck
• Verbandszeug
• Fahrzeugpapiere
• Autoapotheke
• Lösch-Spray
• Reservereifen
• Wagenheber
• Abschleppseil
• Starterkabel
• Ersatzlampen

Es ist Pflicht, eine Warnweste in Österreich im Auto mitzuführen. Diese muss griffbereit und nicht im Kofferraum verstaut sein. Bei einer Panne oder einem Unfall muss die Warnweste getragen werden. Was die Anzahl an Warnwesten betrifft, gibt es noch zusätzliche Informationen. Die Weste für den Lenker des Fahrzeugs ist seit 2005 gesetzlich vorgeschrieben. Für die anderen Fahrzeuginsassen ist das Tragen der Schutzweste zwar kein Muss, aber es wird empfohlen.

Genau wie bei der Warnweste ist es auch beim Warndreieck Pflicht, den Gegenstand im Fahrzeug mitzuführen. Es kommt bei einer Panne oder einem Unfall zum Einsatz. Der ehemalige Autobahnpolizeichef Werner Baier sagt folgendes aus:

Über 50 Prozent wissen nicht, wo das Warndreieck ist

Es bringt nichts, sich darüber im Klaren zu sein, dass man die Gegenstände im Auto transportiert. Man sollte auch genau wissen, an welcher Stelle im Fahrzeug man die Warndreiecke finden kann.

Auch das Verbandszeug im Auto gehört zu den Dingen, deren Transport gesetzlich vorgeschrieben ist. In Deutschland kommt seit Februar 2023 hinzu, dass sich zwei Schutzmasken im Verbandskasten befinden sollten. Eine solche Empfehlung wurde in einem Land wie Österreich bislang nicht thematisiert.

Zu den Unterlagen, die man im Auto dabeihaben muss, zählen der Führerschein und der Zulassungsschein. Bei einer Kontrolle müssen diese Dokumente vorgezeigt werden können. Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Österreich für Staatsbürger keine Ausweispflicht. Wer als Urlauber in das Land reist und dabei über die Grenze fährt, muss natürlich unbedingt ein entsprechendes Ausweisdokument dabeihaben.

Wer eine vollständige und „frische" Autoapotheke mitführt, kann sich darauf verlassen, dass nicht nur die Mindestanforderungen erfüllt sind, sondern der Inhalt von Experten praxistauglich zusammengestellt worden ist.

Der ÖAMTC empfiehlt, eine der ÖNORM V 5101 entsprechende Autoapotheke mitzuführen. Dies ist jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Einspurigen Fahrzeugen wird eine Verbandtasche nahegelegt, da sie weniger Platz einnimmt.

Ein Blick auf das Ablaufdatum genügt und man weiß, ob die Autoapotheke erneuert werden muss. Dies ist in der Regel spätestens nach einigen Jahren der Fall.

Für Pkw ist es nicht vorgeschrieben, einen Feuerlöscher im Auto dabeizuhaben, jedoch empfiehlt der ÖAMTC die Mitnahme. Es muss sich dabei natürlich nicht um das Löschmittel in Originalgröße handeln. Falls ein Kabel im Fahrzeug Feuer fängt, genügen schon die weitaus kleineren Lösch-Sprays bzw. Schaum-Feuerlöscher.

Sobald Schnee liegt, gelten für Autofahrer auf den österreichischen Straßen zusätzliche Regeln. Reisende, die mit einem Kfz bis zu 3,5 Tonnen unterwegs sind, dürfen zwischen November und April nur mit dem Fahrzeug fahren, wenn sie die Winterreifenpflicht in Österreich beachten.

In demselben Zeitraum gilt für Lkw über dem genannten Gewicht (und für ähnliche Fahrzeuge) die Schneekettenpflicht in Österreich.

Werden die Mitführpflichten nicht beachtet, kann dies zu einem Bußgeld führen. Die genaue Höhe der Geldstrafe hängt immer von der Art des Verstoßes ab. Falls man beispielsweise mit abgelaufenem Verbandszeug erwischt wird, wird häufig nur eine Verwaltungsstrafe von 14 Euro verhängt. Falls die Ausstattung gänzlich fehlt, ist das Bußgeld deutlich höher.

Viele informieren sich zwar vorab darüber, was man mitnehmen muss und darf, stellen aber im Nachhinein dennoch fest, dass ein wichtiger Gegenstand fehlt. In einem solchen Fall ist es ratsam, an einer der Tankstellen an der Autobahn zu halten und zu prüfen, welche Dinge man vor Ort erhalten kann.

Da man die Vignette für Österreich online kaufen kann, gibt es für die meisten Autofahrer keinen Grund mehr, eine der Raststätten anzufahren. Falls etwas fehlt, dient dies jedoch als eine Art Notlösung.

Die Mitführpflichten gibt es auch in Ländern wie Polen, Kroatien, Spanien sowie der Türkei. In Kroatien gibt es beispielsweise für gewisse Fahrzeuge eine Ersatzlampen-Pflicht. In Spanien braucht man kein Verbandszeug. Daran wird deutlich, dass es je nach Land bestimmte Unterschiede gibt. Daher sollte man vor jeder Reise die genauen Bestimmungen überprüfen.