Der Lermooser Tunnel ist ein zentraler Knotenpunkt im österreichischen Straßennetz und von großer Bedeutung für die Region Tirol. Autofahrer, die die Einreise mit dem Pkw nach Österreich planen, gelangen beispielsweise auf der A95 über Garmisch-Partenkirchen und dem Grenzübergang bei Griesen zu dem österreichischen Straßentunnel. Als Alternative bietet sich auch die Fahrt auf der A7 und im Anschluss auf der Fernpassstraße an.
Es ist wichtig, sich vor der Durchfahrt über aktuelle Bedingungen und Regeln im Tunnel zu informieren, um eine sichere und reibungslose Reise zu gewährleisten. Wir haben in diesem Artikel alle wichtigen Details zusammengefasst.
Der Straßentunnel wurde 1984 erbaut und zwischenzeitlich immer wieder saniert. Zuletzt wurde angekündigt, dass der Straßentunnel eine zweite Röhre erhalten soll. Die Bauarbeiten sind für Ende 2025 bzw. Anfang 2026 angesetzt und bis zur Fertigstellung der zweiten Röhre sollen mehr als drei Jahre vergehen. Bei dem Vorhaben handelt es sich also um ein echtes Großprojekt.
Als Grund für den Bau einer zweiten Röhre wird von der Tiroler Landesregierung nicht etwa genannt, dass man eine Kapazitätssteigerung bewirken und noch mehr Fahrzeuge in die Region lenken will. Die Lkw-Fahrverbote werden auch nach dem Bau der Tunnelröhre bestehen bleiben. Vielmehr stehen Punkte wie die Verkehrssicherheit und Entlastung der Anrainergemeinden beim Bau der zweiten Röhre im Vordergrund. Ab sofort beginnen die Planungsarbeiten.
Die letzten Sanierungsarbeiten, bei denen es sogar zu Tunnelsperren kam, fanden im Jahr 2021 statt. Obwohl die umliegenden Gemeinden dadurch für einige Wochen einer Verkehrsbelastung ausgesetzt waren, konnte man nicht auf die Arbeiten verzichten. Schließlich gilt eine solche Sanierung als Maßnahme, um die Tunnelsicherheit weiterhin zu gewährleisten.
Bereits vor einigen Monaten wurde ein Tempolimit von 50 km/h für den Tunnel auf der B 179 Fernpassstraße beschlossen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird noch bis zur Fertigstellung der zweiten Röhre gelten. Durch das „Tempo 50“ soll bereits vor dem Bau eine Erhöhung der Verkehrssicherheit bewirkt werden.
Im Anschluss wurden dann aber Maßnahmen für eine dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung ergriffen, die je nach Verkehrsbelastung variiert. Bei geringer Verkehrsbelastung kann die Geschwindigkeit im Tunnel auf bis zu 80 km/h angehoben werden. Diese Änderungen werden den Verkehrsteilnehmern über digitale Anzeigen an den Tunnelzugängen mitgeteilt.
Seit die entsprechende Beschilderung durch das BBA Reutte (Baubezirksamt Reutte) angebracht wurde, fürchten viele, dass es durch die Tempobremse verstärkt zu Staus im Lermooser Tunnel kommt. Ob es in den nächsten Jahren bei der Geschwindigkeitsbeschränkung bleibt, ist also fraglich. In der Zwischenzeit wird es an Tagen, an denen auf den Straßen viel Verkehr herrscht, im Lermooser Tunnel weiterhin Blockabfertigung geben.
Für die Fahrt auf der Fernpassstraße im Land Tirol wird derzeit noch keine Maut fällig. Dies könnte sich allerdings bald ändern. Bislang benötigt man für die Fahrt durch den Tunnel allerdings keine Autobahnvignette für Österreich.
Marcel Augenstein, Absolvent der LMU München in Europastudien und Geschichte, bereiste Europa für Mautgebuhren.de und ist ein Experte für Grenzübergänge und Vignettensysteme.