Grenze zwischen Deutschland und Österreich

Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ist etwa 817 Kilometer lang. Sie nimmt ihren Verlauf bei Tschechien auf und endet, wie bereits zuvor erwähnt, am Bodensee. Aufgrund der Länge haben Reisende eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Grenze zu überqueren.

Bevor man sich für eine Stelle entscheidet, sollte man mehrere Faktoren in Betracht ziehen. Wo beginnt man die Reise? Wo in Österreich soll sie enden? An welchen Stellen und zu welchen Zeiten könnte es an der Grenze zu Wartezeiten und Staus kommen? Wo muss man mit Kontrollen rechnen?

Wirft man einen Blick auf die nachfolgende Karte, fällt auf, dass Bayern an vier Bundesländer in Österreich angrenzt: angefangen von Oberösterreich über Salzburg und Tirol bis hin zu Vorarlberg. Sobald man festgelegt hat, welchen Ort man besuchen will, kann man die Auswahl einschränken und die Route festlegen. Auf der folgenden Karte ist ein Überblick über den Grenzverlauf zu sehen.

Wir beginnen mit den Informationen zu den Grenzen im Regierungsbezirk Niederbayern, arbeiten uns dann weiter nach Oberbayern vor und beenden den Überblick in Schwaben. Insgesamt gibt es mehr als 50 Grenzübergänge, die für den Tourismus und den restlichen Grenzverkehr relevant sind. Eine Auswahl davon beschreiben wir nach aktuellem Stand genauer.

Freyung-Grafenau

Der Kreis Freyung-Grafenau grenzt im Osten nicht nur an Österreich, sondern auch an Tschechien an. Autofahrer, die vom Bayerischen Wald nach Linz oder weiter nach Wien fahren, machen in der Regel von einer der Grenzen in dem Gebiet Gebrauch. Auf der deutschen Seite befindet sich Neureichenau, ein beliebter Erholungsort von Touristen. Bei Schwarzenberg am Böhmerwald handelt es sich um das Gebiet, das auf österreichischer Seite anschließt.

Passau

Danach folgt der Landkreis Passau, in dem sich eine Reihe an Grenzübergängen befinden. Angefangen bei der Gemeinde Breitenberg bis hin zu Bad Füssing. Auch von der Stadt Passau aus besteht die Möglichkeit, die Staatsgrenze hinter sich lassen kann. Es gibt jedoch viele Fahrer, die statt dem Grenzübergang bei Passauer weiter nach Westen fahren und nach Pocking ausweichen. Dort geht die deutsche Bundesautobahn 3 in die Innkreis Autobahn A8 bei Suben über.

Rottal-Inn

Auch im Kreis Rottal-Inn gibt es einige Gemeinden, durch die man fahren kann, um weiter nach Österreich zu gelangen. Dazu zählen beispielsweise Stubenberg oder Simbach am Inn. Reisende, die sich für diesen Weg entscheiden, gelangen beispielsweise erst nach Braunau am Inn und über die B156 weiter nach Salzburg.

Altötting

Der Kreis Altötting liegt nicht allzu weit von Rottal-Inn entfernt. Damit landet man immer noch in Oberösterreich, wenn man die Landgrenze auf dieser Höhe überquert. Dazu gibt es nur eine Möglichkeit und diese befindet sich in Burghausen. Man fährt dazu über die Salzachbrücke, um Wanghausen zu erreichen.

Traunstein

Sobald man in Richtung Traunstein fährt, hat man Oberösterreich auf der anderen Seite beinahe hinter sich gelassen und kommt Salzburg immer näher. Die Salzach bildet eine natürliche Grenze zwischen den beiden Ländern. 

Autofahrer, die in die Landeshauptstadt Salzburg reisen wollen, nutzen oftmals den Grenzübergang Walserberg. Die deutsche Autobahn A8 trifft an der dortigen Grenze auf die österreichische Westautobahn A1. Ehe man sich versieht, befindet man sich in Salzburg. Die A1 ist bis Salzburg Nord sogar mautfrei. Für die Weiterfahrt benötigt man allerdings eine Vignette.

Weiter westlich davon, also in der Region der Chiemgauer Alpen, befindet man sich noch immer in Traunstein. Auch hier hat man die Möglichkeit, in der Nähe der Gemeinde Reit am Winkl oder Schleching den deutsch-österreichischen Grenzübergang zu überqueren.

Berchtesgadener Land

Das Berchtesgadener Land ist bei Urlaubern vor allem für den Watzmann und den Königssee bekannt. Im Süden des Sees befindet sich zudem der südlichste Punkt des „Deutschen Ecks“, das aus dem Ballungsraum Salzburg, dem Berchtesgadener Land und Traunstein besteht. 

Man hat auch in diesem Landkreis verschiedene Möglichkeiten, um den Grenzübergang hinter sich zu lassen. Bei der Gemeinde Marktschellenberg überquert man beispielsweise den Hangendensteinpass, um St. Leonhard in Österreich zu erreichen.

Rosenheim

Bei dem bekanntesten Grenzpunkt im Landkreis Rosenheim handelt es sich vermutlich um den Übergang zwischen Kiefersfelden und Kufstein. In Deutschland hält man sich zunächst auf der A93, bis man in Österreich auf die Inntal Autobahn A12 fährt. Auch die Strecke über Oberaudorf wird von Autofahrern genutzt. Man fährt über die Innbrücke und kommt danach in Niederndorf bei Kufstein an.

Miesbach

In Miesbach bietet es sich an, den Grenzübergang Bayrischzell zu nutzen. Dazu muss man allerdings über den Ursprungpass, einen mehr als 830 Meter hohen Gebirgspass in den Alpen, fahren. Auf der anderen Seite wartet die Gemeinde Thiersee auf Besucher.

Bad Tölz-Wolfratshausen

In Bad Tölz-Wolfratshausen angekommen, nähert man sich immer weiter der Landeshauptstadt von Tirol, Innsbruck. Die Route über die Gemeinde Lenggries wird in dem Gebiet häufig genutzt, um von Bayern nach Tirol zu reisen.

Garmisch-Patenkirchen

Ähnlich wie in Bad Tölz-Wolfratshausen gibt es auch im Landkreis Garmisch-Patenkirchen einige Grenzpunkte, um nach Innsbruck zu gelangen. Bei einer beliebten Strecke handelt es sich um die Route, auf der man von Mittenwald aus auf der Bundesstraße 2 nach Scharnitz reist. Danach fährt man noch etwa 30 Minuten, bevor man in Innsbruck ankommt.

Ostallgäu

Die Entscheidung, welche Grenze man im Landkreis Ostallgäu wählen soll, fällt häufig auf die Gemeinde Füssen. Dies trifft vor allem auf Autofahrer zu, die bereits auf der Bundesautobahn A7 unterwegs sind. Man durchquert bei der Strecke den Grenztunnel Füssen, um weiter auf der Fernpassstraße 179 nach Pinswang in Österreich zu gelangen. Auch bei Pfronten im Ostallgäu befindet sich ein weiterer Grenzpunkt.

Oberallgäu

Je weiter man sich dem Oberallgäu nähert, desto weiter lässt man Tirol hinter sich. Der Grenzübergang bei Oberstdorf bietet sich an, wenn man Mittelberg in Vorarlberg erreichen will. 

Die Grenze bei Balderschwang wird hingegen ausgewählt, wenn man vorhat, nicht in Österreich zu bleiben, sondern weiter in die Schweiz zu fahren. Da sich Vorarlberg nicht nur an der deutschen, sondern auch an der Schweizer Grenze befindet, durchquert man das Bundesland und kommt nach einer Fahrzeit von einer knappen Stunde am Grenzübergang Lustenau oder Hohenems an der Schweizer Grenze an.

Lindau

Von Lindau aus gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Grenzübergang Hörbranz auf der anderen Seite zu erreichen. Die meisten entscheiden sich für die Strecke auf der A96, von der man auf die Rheintal/Walgau Autobahn A14, die Autobahn am Grenzübergang Hörbranz, gelangt. Alternativ hält man sich auf der B12, die nach der Grenze in die Vorarlberger Straße L190 übergeht. 

Bei Scheidegg-Scheffau handelt es sich um einen weiteren Grenzübergang in Lindau. Von dort gelangt man zum Grenzübergang bei Bregenz. Das Bemerkenswerte an der Fahrt in der Region ist, dass man zumindest für ein kurzes Stück am Bodensee entlangfährt. Man kann die Reise durch den Blick auf den See also noch mehr genießen.

Da sich beide Staaten in der Europäischen Union befinden, gab es für lange Zeit keine Kontrollen. Stichprobenmäßige Grenzkontrollen in beide Richtungen, aber vor allem bei der Ausreise von Österreich nach Deutschland, wurden jedoch seit dem Jahr 2015 wiedereingeführt. 

Die Kontrollen werden von der Bundespolizei durchgeführt und finden hauptsächlich an drei der Autobahn-Grenzübergänge statt, die bereits zuvor beschrieben wurden. Dabei handelt es sich um die Grenzen in Suben, Kiefersfelden und am Walserberg. Laut mehrerer Artikel kann es an den beschriebenen Grenzpunkten durch die Kontrollen der Polizei zu längeren Wartezeiten kommen. Was man in Bezug auf die Staus an den Übergängen beachten sollte, wird in einem späteren Abschnitt genauer erläutert.

Die Vignetten Kontrolle in Österreich erfolgt nicht nur an den Grenzübergängen, sondern auch im späteren Straßenverlauf über Kameras oder die Mautaufsicht.

Da sich die Einreisebestimmungen von Land zu Land jederzeit ändern können, ist es wichtig, die aktuellen Vorgaben vor der Reise zu prüfen. Wir gehen in den nächsten Abschnitten auf die wichtigsten Reisedokumente ein und erläutern, inwiefern sich die Coronavirus-Pandemie auch heute noch auf die Bestimmungen in Deutschland und Österreich auswirkt. Bestimmte Regeln gelten auch für Hunde und Katzen.

Einreise- und Zollbestimmungen

EU-Bürger können mit gültigem Reisepass oder Personalausweis ohne Probleme einreisen. Es gibt zudem gewisse Hinweise zu den Zollbestimmungen, auf die man achten sollte. Für die meisten Länder in Europa gilt beispielsweise, dass man Waren, die für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind, ohne zusätzliche Gebühren einführen darf. Bei Produkten wie Alkohol oder Tabak kann es allerdings zu Ausnahmen kommen. Falls man zu einem Produkt mehr Informationen benötigt, kann man dazu die deutsche oder die österreichische Zollbehörde kontaktieren.

Covid-19 Einreisebeschränkungen

Das Thema „Corona“ steht zwar auch heute immer wieder im Raum. Die Beschränkungen zum Einreisen wurden jedoch weitestgehend aufgehoben. Weder für die Einreise von Deutschland nach Österreich noch für die Rückkehr benötigt man einen speziellen Nachweis. Es gibt keine Quarantäne-Pflicht mehr und man muss sich vor dem Reiseantritt nicht mehr registrieren. 

Obwohl sich die Pandemielage deutlich entspannt hat, sollte man auch hier, ähnlich wie bei bei den Einreisebestimmungen, zur Sicherheit auf die Ankündigungen des Bundesministeriums achten. Die Regelungen können sich unter Umständen in den Bundesländern in Grenznähe ändern. Auf diese Weise geht man kein Risiko ein und ist bestens auf die Fahrt vorbereitet.

Auf dem Weg in den Urlaub muss man vor allem an Wochenenden oder in den Ferien mit längeren Wartezeiten rechnen. Es empfiehlt sich deshalb, bereits vor der Fahrt die Informationen online zu prüfen. Auf der Seite der ASFINAG, der österreichischen Infrastrukturgesellschaft, wird man beispielsweise über die Wartezeit am Grenzübergang Kiefersfelden oder die aktuelle Situation am Grenzübergang Walserberg in Kenntnis gesetzt. Auch wenn man während der Fahrt auf die Nachrichten im Radio achtet, kann man früh genug auf mögliche Staus reagieren.

Wie dargestellt wurde, gibt es eine Vielzahl an Grenzpunkte, die meistens nicht allzu weit voneinander entfernt liegen. Falls man bereits vorab weiß, dass es an einer bestimmten Stelle zu Verzögerungen kommt, kann man die Reisepläne in vielen Fällen noch rechtzeitig ändern und eine alternative Route wählen.