Tempolimits in Tschechien

Leider gibt es nur wenige Vorschriften im Straßenverkehr, die europaweit gelten. Bei den Geschwindigkeiten handelt es sich um einen Bereich, der von Land zu Land unterschiedlich geregelt wird. Natürlich geben auch die Hinweisschilder vor Ort Aufschluss über die offiziellen Verkehrsvorschriften und Begrenzungen. Wir haben alle Informationen für Sie in einer Tabelle zusammengefasst, sodass Sie sich bereits vor Ihrer Fahrt mit dem Auto nach Tschechien über die wichtigsten Limits informieren können.

• Pkw
• Gespann
• Motorrad
• Wohnmobil leicht
• Wohnmobil leicht
• Innerorts
• 50 km/h
• 50 km/h
• 50 km/h
• 50 km/h
• 50 km/h
• Außerorts
• 90 km/h
• 80 km/h
• 90 km/h
• 90 km/h
• 80 km/h
• Schnellstraßen
• 110 km/h
• 80 km/h
• 110 km/h
• 110 km/h
• 80 km/h
• Autobahnen
• 130 km/h
• 80 km/h
• 130 km/h
• 130 km/h
• 80 km/h

Die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten hängen von zwei Punkten ab: den Straßen und der Fahrzeugkategorie. Bei einem Blick auf die Tabelle fällt auf, dass die Tempolimits für ein Gespann und ein schweres Wohnmobil (mehr als 3,5 Tonnen) auf allen Straßen übereinstimmten. Im Vergleich dazu sind die Begrenzungen für Motorräder, Kraftfahrzeuge und leichte Wohnmobile ebenfalls gleich.

Was die Straßen betrifft, gibt es vier Unterteilungen. Innerorts wird mit einer Geschwindigkeit von 50 km h, die für alle Kategorien gilt, am langsamsten gefahren. Außerhalb geschlossener Ortschaften fährt man entweder 80 km h oder 90 km h. Mit 130 km h bewegen sich PKW Fahrer auf den tschechischen Autobahnen am schnellsten. Da sich Urlauber meistens auf den Autobahnen und Schnellstraßen des Landes aufhalten, betrachten wir die dortigen Tempolimits in den nachfolgenden Abschnitten genauer.

Geschwindigkeiten auf den Autobahnen

Bei der Nutzung der Autobahnen in Tschechien muss man nicht nur auf die Maut, sondern auch auf die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten achten. Diese gelten, sobald man die Grenzen des Landes hinter sich lässt. Man erkennt die Autobahnen in Tschechien daran, dass sie mit roten Verkehrszeichen mit einer ein- oder zweistelligen Nummer versehen sind. Anders als in Deutschland werden die tschechischen Autobahnen nicht mit einem „A", sondern mit einem „D" für Dálnice gekennzeichnet.

Auf den Autobahnen gibt es für alle Fahrzeugkategorien eine Begrenzung. Für Motorräder, PKWs und leichte Wohnmobile liegt das Tempolimit bei 130 km h, für Gespanne und schwere Wohnmobile bei 80 km h. Die genannten Geschwindigkeiten gelten natürlich nur, solange es keine anderen Vorgaben auf den Straßen gibt.

Geschwindigkeiten auf den Schnellstraßen

Verkehrsteilnehmer, die vom Ausland kommen und in den Urlaub fahren, halten sich dabei auch häufig auf den Schnellstraßen des Landes auf. Es gibt in Tschechien insgesamt 13 davon. Sie werden als Rychlostní silnice bezeichnet und schreiben für PKWs ein Limit von 110 km h vor. Wie bereits zuvor auf der Autobahn gilt für Gespanne und Fahrzeuge über 3,5 Tonnen eine Geschwindigkeit von 80 km h.

Um die Verkehrsregeln in Tschechien zu überwachen und bei einer möglichen Überschreitung eine Strafe auszusprechen, kommen zwei verschiedene Radarfallen zum Einsatz: das stationäre und das mobile Modell.

Anders als in Deutschland bekommt man die stationären Kontrollen (Miniúsekovka) nur selten zu Gesicht. Die Blitzer sind in den meisten Fällen an Masten am Straßenrand angebracht und messen über eine unterirdische Induktionsschleife die gefahrene Geschwindigkeit.

Achtung: Wenn man in Deutschland geblitzt wird, ist ein rotes Licht sichtbar. Die stationären Geräte in Tschechien „blitzen" allerdings nicht. Es ist demnach gut möglich, dass man die Kontrolle nicht bemerkt und man einige Woche später von einem Bußgeldbescheid überrascht wird.

Was in Tschechien deutlich häufiger vorkommt, ist die mobile Verkehrskontrolle durch die Polizei. Die Ordnungshüter befinden sich direkt vor Ort und messen das Tempolimit in Tschechien mit einem speziellen Messgerät. Das Gerät befindet sich „versteckt" als Radar an den Autos der Polizei. Mögliche Strafen sind auch in diesem Fall unvorhersehbar. Deshalb ist empfehlenswert, sich bereits im Vorfeld an die Limits zu halten.

Geschwindigkeitsüberschreitung: Bußgeld in Tschechien

Vergleicht man die Bußgelder bei Überschreitung des Tempolimits, fällt auf, dass der Bußgeldkatalog in Tschechien mildere Straßen vorschreibt als der in Deutschland.

Beispielsweise kostet eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km h innerhalb geschlossener Ortschaft in Deutschland 70 Euro. In Tschechien wird der Verstoß nur mit der Hälfte geahndet. Wer mit dem Auto 30 km h über der zugelassenen Geschwindigkeit fährt, zahlt in Deutschland 180 Euro, während in Tschechien 100 Euro verlangt werden.

Was allerdings anders gehandhabt wird, ist das Fahrverbot. Der Grenzwert liegt innerorts in Tschechien bei 20 km h, in Deutschland bei 30 km h. In der nachfolgenden Tabelle sehen Sie einen Überblick über die Geldbußen. Da regelmäßig eine Aktualisierung erfolgt, können wir keine Gewähr für die Richtigkeit übernehmen.

• Geschwindigkeitsüberschreitung durch Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen
• Bußgelder innerhalb geschlossener Ortschaften (in EUR)
• Bußgelder außerhalb geschlossener Ortschaften (in EUR)
• Bis 10 km/h
• 15
• 10
• Von 11 km/h bis 15 km/h
• 25
• 20
• Von 16 km/h bis 20 km/h
• 35
• 30
• Von 21 km/h bis 25 km/h
• 80
• 70
• Von 26 km/h bis 30 km/h
• 100
• 80
• Von 31 km/h bis 40 km/h
• 160
• 120
• Mehr als 70 km/h
• 680
• 600

Selbst, wenn man die oben genannten Verkehrsregeln in Tschechien kennt, kann es beim Autofahren immer wieder dazu kommen, dass die Geschwindigkeit überschritten und man auf ausgewählten Autobahnabschnitten von der Polizei angehalten wird.

In Tschechien werden Ordnungswidrigkeiten von ausländischen Verkehrssündern auf zwei verschiedenen Wegen verfolgt. Bei einem davon wird das Blockstrafverfahren angewendet. Kommt es zu dem Verfahren, bedeutet dies auch gleichzeitig, dass der Autofahrer auf keine weiteren Rechtsmittel zurückgreift. Die Vorgehensweise ist also nur nur möglich, wenn der Fahrer die Sanktion, also beispielsweise die Konsequenzen für fehlende Vignette oder die Geschwindigkeitsüberschreitung, anerkennt.

Es besteht auch die Möglichkeit, die Geldbuße zu verweigern und Einspruch einzulegen. Danach kommt es zum Verwaltungsverfahren. Dies kann unter Umständen jedoch teurer als der eigentliche Bußgeldbetrag werden. Daher sei es vor allem bei kleineren Verkehrssünden angeraten, diese sofort zu begleichen, um sich weiteren Ärger zu ersparen.