Schneekettenpflicht Österreich: Alle Details im Überblick

Die Schneekettenpflicht in Österreich ist in §102 des Kraftfahrgesetzes geregelt. Sie gilt als wesentliche Maßnahme, um die Verkehrssicherheit während der Wintermonate zu gewährleisten. Die Bedeutung der Schneeketten zeigt sich insbesondere bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, welche die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen können.

Was den Zeitraum betrifft, muss man zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen unterscheiden. Da die meisten Urlauber aus Deutschland mit einem gewöhnlichen Pkw reisen, nehmen wir eines vorweg: In Österreich gibt es keine generelle Pflicht zur Nutzung von Schneeketten.

Fahrzeuge unter 3,5 t

Für diejenigen, die mit dem Auto nach Österreich fahren, gibt es keine Pflicht, die besagt, dass man auf Schneeketten zurückgreifen muss. Es gibt vielmehr die Empfehlung, Schneeketten für den Fall der Fälle im Auto mitzuführen. Die Nutzung der Fahrhilfe ist in folgenden Situationen erforderlich:

• Fahrbahn: Man darf die Ketten nur verwenden, wenn es die Straßenverhältnisse erfordern - also wenn Schnee liegt oder die Fahrbahn mit Eis bedeckt ist.
• Verkehrszeichen mit dem entsprechenden Symbol: Sobald man das blaue Schild sieht, sollte man schnell handeln und die Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern anlegen. Die Abschnitte, die danach folgen, dürfen nur mit der entsprechenden Ausstattung befahren werden.
• Als Alternative, wenn anstelle von Winterreifen auf dem Auto Sommerreifen montiert sind. Die Kombination aus Sommerreifen und Ketten ist allerdings nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt (siehe weiter unten).

Fahrzeuge über 3,5 t

Vom 1. November bis 15. April müssen in Österreich alle Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 t sowie Omnibusse Schneeketten für mindestens zwei Antriebsräder mitführen (Schneekettenmitnahmepflicht). Dies mag den ein oder anderen Fahrer an die Warnwesten in Österreich erinnern. Auch hier besteht eine Mitführpflicht.

Wenn bei speziellen Fahrzeugen bauartbedingt eine Montage von Schneeketten nicht möglich ist, sind diese von der Regelung ausgenommen.

Bei Nichtbefolgung der Schneekettenpflicht drohen Bußgelder. Die Höhe der Zahlung hängt vom jeweiligen Fall ab. Falls man die Pflicht schlichtweg missachtet, kann die Geldstrafe bei 35 Euro liegen. Sollte man durch die Nichtbefolgung jedoch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, ist es gut möglich, dass das Bußgeld sich auf mehrere Tausend Euro erhöht.

Die Missachtung der Schneekettenpflicht kann zudem die Versicherungsdeckung beeinträchtigen und zu höheren Prämien führen.

In Österreich dürfen nur Schneeketten verwendet werden, die den Normen ÖNORM V5117 oder V5119 entsprechen oder EU-genehmigt sind. Bei Pewag, Thule und Ottinger handelt es sich um Beispiele für Marken, die auf den Straßen zulässig sind. Besonders bei „alten“ Schneeketten (vor dem Jahr 1997) sollte man prüfen, ob diese die heutigen Standards erfüllen. In der Regel ist ein Nachweis mit allen Informationen direkt an der Schneekette angebracht.

Schneeketten müssen auf die Räder der Antriebsachse montiert werden. Die genauen Anweisungen zur Montage finden sich in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs und in der Gebrauchsanweisung der Schneeketten. Es ist wichtig, die Handgriffe zum Anlegen der Ketten zu kennen. Bei falscher Montage bringt man schließlich nicht nur sich selbst und andere in Gefahr, sondern riskiert auch, die Fahrbahn oder das Fahrzeug zu beschädigen. Damit es nicht erst dazu kommt, haben wir einige der wichtigsten Montage-Tipps gesammelt.

Bevor man sich einer Region nähert, in der die Verwendung von Schneeketten vorgeschrieben sein könnte, sollte man zuhause üben. Am besten legt man die Ketten im trockenen Zustand an, bevor man sie in einer Umgebung mit Schnee verwenden muss. Eine Matte und Handschuhe können bei dem Vorhaben hilfreich sein.

Bei der Demontage sollte man darauf achten, dass der vordere Sperrhaken gut zugänglich ist (12-Uhr-Position). Die regelmäßige Reinigung und Wartung der Schneeketten verlängert ihre Lebensdauer.

Die Größe und der Typ der Schneeketten müssen den Reifen des Fahrzeugs entsprechen. Beim Kauf neuer Schneeketten sollte man auf Qualität achten. Gebrauchte Schneeketten sollten vor dem Kauf auf Schäden überprüft werden.

Bei einigen Anbietern hat man die Möglichkeit, Schneeketten für die Fahrt auszuleihen. Dies lohnt sich vor allem für diejenigen, die sich nur für wenige Tage im Winter in Österreich aufhalten. Man muss allerdings rechtzeitig prüfen, welche Angebote für den gewünschten Zeitraum verfügbar sind.

Alternativen wie Schneematten können in bestimmten Situationen nützlich sein, bieten jedoch nicht denselben Grip wie Schneeketten. Sie stellen eine mögliche Alternative für Fahrzeuge dar, bei denen keine Schneeketten angelegt werden können.

Neben der Schneekettenpflicht gibt es in Österreich auch eine Winterreifenpflicht. Der Wechsel zu Winterreifen wird unbedingt empfohlen, sobald winterliche Fahrbedingungen vorherrschen. Dabei gibt es einiges zu beachten, wie beispielsweise die Profiltiefe der Winterreifen in Österreich. Wer es nicht geschafft hat, die Reifen rechtzeitig zu wechseln, fährt mit Sommerreifen und Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern.

Achtung: Von der Alternative (Sommerreifen und Schneeketten) ist dringend abzuraten. Die Fahrt ist nur erlaubt, wenn die Fahrbahn komplett mit Schnee bzw. Eis bedeckt ist.

Regionale Unterschiede in der Schneekettenpflicht können existieren. In verschiedenen Bundesländern können spezielle Regelungen gelten, über die man sich im Voraus informieren sollte.

Die Verkehrssicherheit wird durch die Schneekettenpflicht erheblich erhöht, insbesondere auf überfrorenen oder verschneiten Straßen. Der Verkehrsfluss kann jedoch in den Wintermonaten durch die erhöhte Anzahl von Unfällen beeinträchtigt werden. Zudem wird mit Schneeketten eine Fahrt mit maximal 50 km/h empfohlen, wodurch sich die Geschwindigkeit auf den betroffenen Straßenabschnitten verlangsamen kann.

Mögliche Änderungen zur Schneekettenpflicht können auf den Websites der zuständigen Verkehrsbehörden oder durch das Abonnement von Benachrichtigungsdiensten von Automobilclubs eingesehen werden.