Ötztaler Gletscherstraße

Lena Schmidt by Lena Schmidt

In Österreich gibt es bestimmte Strecken, für die man eine Mautgebühr bezahlen muss, obwohl es sich bei ihnen nicht um Autobahnen handelt. Die Ötztaler Gletscherstraße ist eine dieser Strecken. Wer die zusätzlichen Gebühren in Kauf nimmt, dem steht für den Preis nicht nur eine gewöhnliche Autofahrt, sondern ein echtes Abenteuer bevor. 

Egal ob man mit Hund und Katze nach Österreich unterwegs ist oder alleine mit dem Motorrad: Man nutzt die Gletscherstraße einerseits, um von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Allerdings erhält man bei der Fahrt auch die Gelegenheit, die atemberaubende Umgebung zu bestaunen und den vielen Angeboten am Gletscher näherzukommen. Wir erläutern, was das Besondere an der Strecke ist und erklären die Regeln zu den Mautgebühren ausführlich.

 

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Ötztaler Gletscherstraße - Allgemeine Fakten

Um sich die Fahrt auf der Ötztaler Gletscherstraße besser vorstellen zu können, sollte man über einige Fakten Bescheid wissen. Die Strecke ist so bekannt, da es sich bei ihr um die höchste Straße im östlichen Alpenraum handelt. Genau genommen bewegt man sich mit dem Auto in einer Höhe von mehr als 2800 Metern. Um zum höchsten Punkt zu gelangen, muss man mit dem PKW im Durchschnitt eine Steigung von 11% bewältigen. 

Wie sich viele nun vorstellen können, ist dies im Winter nur mit der passenden Ausrüstung möglich. Neben Winterreifen benötigt man Schneeketten, um zum Rettenbachferner oder Tiefenbachferner zu gelangen.

Besuchern stockt der Atem nicht nur, weil die Luft in der Region immer dünner wird, sondern auch, weil man sich dabei inmitten einer atemberaubenden Gletscherlandschaft wiederfindet. 

Doch wohin führt die Gletscherstraße eigentlich? Die Strecke ist insgesamt etwa 13 Kilometer lang und nimmt ihren Verlauf im österreichischen Sölden in Tirol auf. Danach fährt man direkt auf den Rettenbachgletscher (2675 Meter). Auf Autofahrer wartet danach noch eine weitere Besonderheit. Wem das noch nicht hoch genug ist, der fährt im Anschluss weiter zum Tiefenbachgletscher (2800 Meter). Dazu muss man durch den einröhrigen Rosie-Mittermeier-Tunnel (2830 Meter) reisen. Der Straßentunnel ist etwa 1,8 Kilometer lang und als höchster Tunnel Europas bekannt.

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Das ganze Jahr über eine Fahrt wert

Bislang war nur die Rede davon, wenn man in den kalten Monaten mit Schneeketten die Strecke entlangfährt. Jedoch lohnt es sich auch im Frühjahr oder im Sommer, die Gletscherstraße in Tirol zu besuchen. Sobald die Temperaturen wärmer werden, sieht man besonders viele Motorradfahrer auf der Strecke. 

Bei den Skipisten, die man am Rettenbachgletscher vorfindet, handelt es sich um rote und schwarze Abfahrten. Am Tiefenbachferner gibt es einfachere Pisten. Somit kommen sowohl die Anfänger unter den Skifahrern als auch die Profis auf ihre Kosten. Wer denkt, die Pisten schließen im Februar oder März, täuscht sich. Aufgrund der Höhenlage kann man in der Region bis Mai Ski fahren. Danach beginnen die Wandertouren. 

Man kann entweder zu einer der vielen Aussichtsplattformen am Gletscher aufbrechen (z.B. Panorama-Felssteg Tiefenbachkogel, 3250 Meter) oder einen der vielen Höhenwege zu den Bergdörfern entdecken. Die Pisten werden nach dem Sommer wieder ab Mitte September für Skifahrer geöffnet.

Panorama-Felssteg Tiefenbachkogel
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Mautgebühren im Überblick

Man kann zwar das Skigebiet im Winter selbstverständlich besuchen. Allerdings ist die Gletscherstraße zu dieser Zeit gesperrt. Aufgrund der Witterungsverhältnisse und Fahrbedingungen auf der Straße tritt eine Wintersperre in Kraft. Wer dennoch am Gletscher Ski fahren will, gelangt mit einer Gondel in die Gletscher Arena. 

Auch in den übrigen Jahreszeiten sollte man immer vorab prüfen, ob die Strecke geöffnet und befahrbar ist. Aufgrund der besonderen Konditionen, die in dieser Höhe herrschen, kann es auch außerhalb der kalten Jahreszeiten hin und wieder zu Sperrungen kommen. 

Sobald sich die Wetterverhältnisse im Frühjahr regulieren, wird die Ötztaler Gletscherstraße nach oben wieder für Autofahrer freigegeben. Wie eingangs erwähnt, muss man dafür Mautgebühren bezahlen. Wir stellen die Kosten und die Ausnahmen im Überblick vor.

Kostena

Die Höhe der Mautgebühren hängt vom Fahrzeug und der Personenanzahl ab. Für einen PKW mit bis zu 5 Personen wird beispielsweise eine Gebühr von EUR 23,00 fällig. Ab 6 Personen zahlt man EUR 7,00 pro Person. Da bereits vorab die Rede von Motorradfahrern war, die die Strecke bevorzugt im Sommer nutzen, gibt es auch für diese Fahrzeugkategorie einen gesonderten Preis. Mit dem Motorrad bezahlt man für die Hin- und Rückfahrt EUR 12,50. Es gibt zudem Kombikarten, die ab 20 Personen erhältlich sind.

Müssen Skifahrer bezahlen?

Skifahrer sind von Mautgebühren ausgeschlossen. Die Regel gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Sportler einen gültigen Skipass für das Gebiet vorweisen können. Zeigt man den Pass vor, öffnet sich die Schranke zur Gletscherstraße automatisch.

Lena Schmidt, eine deutsche Reisebloggerin mit einem Fokus auf Autoreisen, hat in den letzten zwei Jahren alle auf Mautgebuhren.de gelisteten Länder bereist, um ihre Expertise in europäischen Verkehrsregeln und -nuancen durch persönliche Erfahrungen zu vertiefen.

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