Österreich ist auch als das Land der Berge bekannt. Naturliebhaber können mit Sicherheit bestätigen, dass der Titel passend ist. Denn vor Ort warten eindrucksvolle Städte, Seen, Wälder und vor allem Berglandschaften auf Besucher. Wer sich ein Bild davon verschaffen will, fährt am besten mit dem Camper in das Nachbarland von Deutschland.
Viele der Stellplätze, die es in Österreich gibt, befinden sich inmitten der Natur. Da man sich meistens nicht nur an einem Ort aufhält, bekommt man bei einer Rundreise im Camper viel mehr zu sehen als im Hotel. Dabei sollte man nicht vergessen, zuvor noch das „Pickerl“ für Österreich zu kaufen. Wir haben die schönsten Wohnmobil-Touren in Österreich gesammelt und verraten, welche Highlights es auf den Strecken zu sehen gibt.
Bevor der Urlaub beginnen kann, steht die Fahrt nach Österreich an. Die Anreise ist einer der Punkte, weshalb sich viele für eine Camping Tour in dem Land entscheiden. Denn von vielen Regionen Deutschlands - vor allem vom Süden - dauert es nur wenige Stunden, bis man das Ziel erreicht.
Was die Anreise betrifft, gibt es mehrere Möglichkeiten. Vom Süden, also beispielsweise von München, fährt man über die A8 nur etwa 1,5 Stunden nach Salzburg. Nach Wien ist man etwa 4 Stunden unterwegs. Vom Norden bietet es sich an, in einer Stadt auf dem Weg einen Stopp einzulegen und erst am nächsten Tag weiterzureisen. Ansonsten muss man die 10-stündige Fahrt ohne längere Pause hinter sich bringen.
Wer von den östlichen Regionen in Deutschland nach Österreich aufbricht, reist dazu nicht selten über Tschechien. Von Berlin bietet sich die Fahrt auf der A13 und E55 an, um in etwa 7 Stunden über Prag nach Wien zu gelangen. Wer sich für diese Route entscheidet, bekommt gleich mehrere Hauptstädte zu sehen.
Vom „Pickerl“ war bereits eingangs die Rede. Den Begriff kennen vermutlich alle, die schon einmal auf den Straßen Österreichs unterwegs waren. Damit ist umgangssprachlich die Vignette für die Autobahnen und Schnellstraßen gemeint. Bevor die Reise in das Nachbarland losgehen kann, sollte man also nicht vergessen, die Vignette rechtzeitig online zu kaufen. Wenn man ohne den Nachweis über die Grenze fährt, muss man schließlich mit Konsequenzen rechnen.
Autofahrer, die ihre Reise in Berlin, Leipzig oder Dresden beginnen, sollten bedenken, dass sie für die oben beschriebene Strecke gleich zwei Vignetten benötigen - eine für Tschechien und eine für Österreich.
Die Vorgaben zur Vignette in Österreich gelten für Wohnmobile bis zu 3,5 t. Für Camper, die über dem genannten Gesamtgewicht liegen, wird eine streckenabhängige Maut fällig. Die Gebühren werden über die GO-Box berechnet.
Stadt oder Natur? Diese Frage stellen sich Urlauber, die eine Wohnmobiltour in Österreich planen. Als Urlauber hat man die Qual der Wahl, denn es gibt viele Orte, die man gesehen haben sollte. Für welche Strecke man sich entscheidet, hängt davon ab, wofür man sich interessiert. Einige der Routen führen zu den berühmten Sehenswürdigkeiten von Österreich, andere bringen Reisende an die höchsten Gipfel und Bergketten des Landes.
Eines steht auf jeder Route, egal wohin sie gehen mag, fest: Camper bekommen in Österreich atemberaubende Panoramen zu sehen. Deshalb wird mit Sicherheit jede Tour zu einem vollen Erfolg. Wir stellen die schönsten Wohnmobil Trips im Überblick vor.
Die erste Tour beginnt gleich nach der Grenze in Salzburg. In der Stadt angekommen, erwartet Besucher das erste Highlight - die Altstadt. Sie zählt offiziell zum UNESCO Weltkulturerbe und verfügt aufgrund ihrer langen Geschichte über einige Schätze aus der Barockzeit. Auch die Umgebung der Stadt hält einiges für Camper bereit. Bevor man weiterfährt, sollte man dem Ort St. Wolfgang am gleichnamigen See unbedingt einen Besuch abstatten.
Im Anschluss geht es weiter nach Linz. Wer nicht nur die Burgen und Schlösser des Landes sehen, sondern auch regionale Leckereien probieren möchte, kommt in der Stadt auf seine Kosten. Denn sie ist unter anderem für die Linzer Torte bekannt.
Bevor man von Linz nach Wien weiterfährt, bietet sich ein Stopp am Stift Melk an. Das Kloster, das auf einem Felsen über der Stadt Melk liegt, bietet Urlaubern eine spektakuläre Aussicht auf die Umgebung. Aufgrund seiner Architektur gilt das Kloster als echtes Must-See. Alle, die dabei Lust auf mehr bekommen, werden schon in Wien fündig. Das Schloss Schönbrunn ist nur eine der vielen Attraktionen, die Camper an der sofortigen Weiterreise hindern.
Um den Städtetrip mit dem Wohnmobil komplett zu machen, fehlt noch die Stadt Graz weiter im Süden. Die Fahrt dorthin dauert etwa zwei Stunden und dient als gute Möglichkeit, um die umliegenden Landschaften aus dem Fahrzeug zu bestaunen.
Nach dem Städtetrip befindet sich eine der nächsten Stationen an den Seen des Landes. Wir haben uns zunächst für Klagenfurt am Wörthersee entschieden. Es gibt allerdings noch viele anderen Seen im Land, wie den Aachensee, den Weißensee oder den Faaker See, an denen man ebenfalls einen Platz für das Wohnmobil findet.
Das Praktische an dieser Tour ist die Fahrzeit. Vom Süden Deutschlands (beispielsweise von München) fährt man nur etwa 4 Stunden nach Klagenfurt, falls es auf der Strecke nicht zu Verzögerungen kommt. Die Route eignet sich also selbst für diejenigen, die nur am Wochenende Zeit haben und einen Kurztrip mit dem Wohnmobil planen. Wer eine oder mehrere Wochen campen will, findet an dem Ort aber bestimmt auch Gefallen. Schließlich gibt es am See und in der Umgebung verschiedene Angebote.
Der Campingplatz Klagenfurt/Kärnten befindet sich direkt am See. Bei dem Strandbad am Wasser handelt es sich zwar nicht um einen Geheimtipp, allerdings ist der Ort perfekt für den Familienurlaub geeignet. Es gibt eine Rutsche, Spielplätze und sogar einen Sandstrand, der für das echte Urlaubsgefühl sorgt. In Klagenfurt am Wörthersee kommt die Schönheit des Landes besonders gut zum Ausdruck.
Bei einem weiteren Reiseziel mit dem Wohnmobil in Österreich handelt es sich um die Großglockner-Hochalpenstraße. Am Wörthersee stand noch die Entspannung im Vordergrund. Bei dieser Route geht es vielmehr darum, die Natur und die Landschaft zu genießen. Auf der Strecke, die etwa 50 Kilometer lang ist, gibt es genügend Haltemöglichkeiten, um das, was man mit bloßem Auge vor sich sieht, auch mit der Kamera einfangen zu können.
Die Hochalpenstraße befindet sich im Nationalpark Hohe Tauern und führt von Bruck nach Heiligenblut. Vor der Fahrt sollte man allerdings einiges beachten. Um die Strecke in den Alpen sicher und ohne Probleme bewältigen zu können, ist ein gutes Fahrvermögen und ein „Gespür“ für das Wohnmobil erforderlich. Noch dazu ist die Hochalpenstraße nur von Mai bis Oktober geöffnet. Zwischenzeitlich kann es aufgrund der Wetterverhältnisse immer wieder zu Sperrungen kommen.
Auf der Straße werden Mautgebühren (unabhängig von der Vignette) fällig. Für Wohnmobile mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 t liegen die Kosten für ein Tagesticket bei 40 Euro (Stand: 2023). Wer seinen Blick in die Ferne schweifen lässt, wird allerdings für die Gebühr mit einem malerischen Ausblick belohnt.
Die nächste Tour führt Urlauber nach Tirol. Die Anreise erfolgt am besten über Kufstein und führt danach an den ersten Stopp weiter - den Achensee. Ähnlich wie am Wörthersee, gibt es auch dort einige Campingplätze direkt am Wasser. Der Achensee ist aufgrund seiner türkisblauen Farbe als „Fjord der Alpen“ oder als „Meer von Tirol“ bekannt. Es handelt sich dabei also um den perfekten Ort zum Campen.
Der nächste Halt auf der Strecke befindet sich in Innsbruck. Die Stadt liegt nur etwa eine Stunde vom Achensee entfernt. Auch hier bietet es sich an, nicht direkt in der Stadt, sondern am nächstgelegenen See, dem Natterer See, zu übernachten. Man sollte es sich jedoch dennoch nicht nehmen lassen, einen Tag in der charmanten Altstadt von Innsbruck zu verbringen.
Als nächstes hält man in Sölden in der Region Ötztal. In der Umgebung kann man nicht nur wandern oder Touren mit dem Mountainbike unternehmen, sondern auch Ski fahren. Im Skigebiet Sölden warten rund 150 Pistenkilometer auf Wintersportler.
In den vorherigen Abschnitten wurden nur einige der vielen Wohnmobil Routen in Österreich vorgestellt. Natürlich kann man die Routen je nach Belieben und Reisedauer abwandeln. Wer eine Rundfahrt durch das Land unternehmen möchte, sollte dafür mindestens zwei Wochen einplanen. Wir empfehlen in Österreich eine Kombination aus Stadt und Natur. Da man von den Zentren, wie Wien, Graz oder Innsbruck, nicht weit von den Seen und Bergen entfernt ist, lässt sich beides kombinieren.
Aufgrund der verschiedenen Reiseziele und Routen kann man bereits erahnen, dass es in Österreich eine große Auswahl an Campingplätzen gibt. Sich auf die besten des Landes festzulegen, ist deshalb kein leichtes Unterfangen. Wir haben dennoch den Versuch gewagt und unsere „Top 3“ gefunden.
Ähnlich wie in anderen Ländern gibt es zum Wildcampen auch in Österreich keine eindeutigen Vorgaben. Das einzige, was feststeht, ist, dass man sein Lager nicht einfach im Wald aufschlagen darf. Auch auf Privatgrundstücken ist das Wildcampen ohne offizielle Erlaubnis verboten.
Was ansonsten gilt, wird von den jeweiligen Bundesländern festgelegt - und das führt zu gewissen Unterschieden. In Oberösterreich sind die Bestimmungen zu der Thematik beispielsweise lockerer als in Kärnten oder Tirol. In Kärnten darf man nur im Freien campen, wenn es sich um einen Notfall handelt. Urlauber, die gegen die Regelung verstoßen, müssen in dem Bundesland mit einer hohen Strafe rechnen.
Unser Tipp lautet also, dass man bei der Planung des Trips nicht vergessen sollte, den ein oder anderen Campingplatz zu buchen. Man ist zwar dadurch an eine feste Route gebunden, spart sich dafür allerdings den Ärger die Strafen.
In der Regel wird Campern empfohlen, im Sommer zu verreisen. In Österreich ist dies jedoch nicht der Fall. Es gibt viele Regionen, in denen man sich sowohl in den warmen als auch in den kalten Monaten aufhalten kann. Angefangen bei der Stadt Wien, die im Dezember Besucher mir ihren Weihnachtsmärkten verzaubert und im Juni, wenn es wieder wärmer wird, zum Schlendern an der Donau einlädt. Die Skisaison beginnt im November und dauert etwa bis Ende März an. Danach folgen die Monate, in denen man inmitten der Natur wandern, baden oder Rad fahren kann.
Dank des umfangreichen Freizeitangebots gibt es für Urlauber in Österreich zu jeder Jahreszeit viel zu sehen und zu erleben. Auch einige Campingplätze öffnen ihre Pforten für Urlauber das ganze Jahr über. Die beste Reisezeit hängt also nicht von den örtlichen Gegebenheiten, sondern vielmehr von den persönlichen Präferenzen ab. Ski fahren oder Wandern? In Österreich ist mit dem Wohnmobil beides möglich.
Lena Schmidt, eine deutsche Reisebloggerin mit einem Fokus auf Autoreisen, hat in den letzten zwei Jahren alle auf Mautgebuhren.de gelisteten Länder bereist, um ihre Expertise in europäischen Verkehrsregeln und -nuancen durch persönliche Erfahrungen zu vertiefen.