Maut Kontrolle in Ungarn

Falls bei einer Kontrolle in Ungarn festgestellt wird, dass sich ein Fahrer nicht an die Verkehrsregeln hält, lässt die Zahlungsaufforderung in der Regel nicht lange auf sich warten. Ein Verstoß wird nicht nur dann begangen, wenn man nicht über eine gültige Vignette verfügt, sondern auch, wenn beim Kauf der e Vignette Ungarn die falschen Informationen hinterlegt wurden. Falls die Zahlung der Strafe nicht bereits vor Ort erfolgt, wird ein Schreiben an die deutsche Adresse des Fahrzeughalters versendet.

Wie in einigen Ländern wurde auch in Ungarn die typische Klebevignette abgeschafft und durch einen digitalen Nachweis ersetzt. Autofahrer stellen sich nun zurecht die Frage, wie die Kontrolle der e Matrica erfolgt. Wir stellen in den nachfolgenden Abschnitten alle Details dazu vor und verraten auch, wie man sich verhalten sollte, wenn der oben beschriebene Bußgeldbescheid aus Ungarn zuhause eintrifft.

Die Kontrolle der Autobahnvignette erfolgt entweder mobil oder elektronisch. Mit der Einführung der digitalen Version wurde nicht nur das Straßennetz an gebührenpflichtigen Autobahnen und Schnellstraßen erweitert, auch das dazugehörige Kontrollsystem wurde ausgebaut. Die Kontrolle erfolgt öfters an festen Kontrollstellen auf den Straßen. Diese befinden sich nicht nur in unmittelbarer Nähe zur Grenze, sondern an verschiedenen Straßenabschnitten.

Falls die Kontrolle in Ungarn nicht direkt vor Ort von der Polizei durchgeführt wird, erfolgt der Abgleich der Daten über bestimmte „Scanner" auf dem Streckennetz, die das KFZ Kennzeichen des Fahrzeugs mit der Nummer abgleichen, die beim Kauf der e Vignette in der Datenbank abgespeichert wurde. Durch die elektronische Kontrolle soll sichergestellt werden, dass jedes Fahrzeug ohne gültige Vignette ausfindig gemacht wird.

Wer sich gegen den Kauf des Nachweises entscheiden oder sich schlichtweg nicht ausreichend mit dem Thema auseinandersetzt, muss mit dem oben beschriebenen Bußgeldbescheid rechnen. Man sollte zudem berücksichtigen, dass nicht der Autofahrer, sondern der Eigentümer bzw. Fahrzeughalter zur Zahlung aufgefordert wird.

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In dem Bescheid, den man per Post erhält, ist häufig die Rede von der sogenannten Zusatzgebühr (nachträgliche Gebühr). Den Betrag muss man bezahlen, wenn man zum Zeitpunkt der Kontrolle im Besitz einer ungültigen Vignette war. In einem solchen Fall unterliegt man der Ersatzmaut. Wir gehen im nächsten Abschnitt genauer darauf ein, was beim Kauf schiefgehen kann.

Um zu wissen, mit welchen Gebühren man im Fall einer Aufforderung rechnen muss, stellen wir die Kosten im Überblick vor. Man sollte dabei beachten, dass man bis zu 60 Tage nach der Zahlungsaufforderung die Chance hat, eine reduzierte Zusatzgebühr zu bezahlen. Danach treten deutlich höhere Preise in Kraft.

• Fahrzeuge mit oder ohne Anhänger, Gesamtgewicht maximal 3,5 Tonnen: ca. 39 Euro in den ersten 60 Tagen, danach ca. 157 Euro
• Busse: ca. 177 Euro in den ersten 60 Tagen, danach ca. 706 Euro

Anhand der genannten Preise wird nicht nur der Unterschied zwischen den Zahlungsfristen dargestellt. Es ist auch zu sehen, dass die Gebühren sich auch deutlich anhand der Fahrzeugkategorien, denen sie zugeordnet werden, unterscheiden. Da für schwerere Fahrzeuge ein anderes Mautsystem gilt, werden für LKWs mit mehreren Achsen auch die Zusatzgebühren auf eine andere Art und Weise berechnet.

Die Höhe der Gebühr wird nicht nur reduziert, wenn man die Zahlungsfrist einhält, sondern auch, wenn man beim Kauf eine falsche Gebührenkategorie angegeben hat. Für Kraftfahrzeuge mit einem Gewicht von max. 3,5 Tonnen liegen die Gebühren dann in etwa bei der Hälfte der oben genannten Preise.

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Da man laut System nur über eine gültige e Vignette verfügt, falls alle Informationen in der Datenbank korrekt sind, sollte man beim Kauf auf folgende Angaben achten: · Die Gebührenkategorie darf nicht niedriger sein als die eigentliche Fahrzeugkategorie.

• Das Kennzeichen, dass man online oder in einer der Vertriebsstellen angibt, muss richtig sein.
• Die Vignette muss über eine entsprechende Gültigkeit verfügen (erster und letzter Reisetag eingeschlossen).
• Die Vignette muss für das Gebiet, in dem man sich bewegt, gültig sein. Komitatsweite e-Vignetten können nur für bestimmte Verwaltungseinheiten in Ungarn verwendet werden.
• Bei der Kontrolle muss man alle notwendigen Dokumente griffbereit halten.

Image Credits ematrica.nemzetiutdij.hu

Obwohl es deutlich mehr fest installierte Kontrollstellen gibt, kann es durchaus möglich sein, dass man bei der Kontrolle in Ungarn von der Polizei angehalten wird. Die Polizisten verlangen neben dem Ausweis, dem Führerschein und den Fahrzeugpapieren in den meisten Fällen den sogenannten Kontrollabschnitt. Diesen erhält und unterzeichnet man, wenn man die Vignette in einer stationären Verkaufsstelle erwirbt. Beim Online-Kauf wird per e Mail eine Bestätigungsnachricht verschickt, die man ebenfalls als Nachweis vorzeigen kann. Die Darstellung am Handy ist in den meisten Fällen ausreichend. Man muss die Bestätigung nicht zwingend ausdrucken.

Wichtiger Hinweis: Reisende sollten im Falle einer Kontrolle wissen, dass man laut Gesetz bis zum 60 Minuten nach der Auffahrt auf die mautpflichtige Straße die Berechtigung hat, eine Vignette zu erwerben. Es wird zwar empfohlen, die Mautgebühren bereits vor der Reise online zu begleichen, im Notfall kann man die e Vignetten allerdings auch vor Ort kaufen.

Falls man nicht beweisen kann, dass man als Fahrer im Auto in Ungarn zu keiner Zeit gegen die Mautpflicht verstoßen hat, wird Reisenden dringend dazu geraten, der Aufforderung Folge zu leisten und die Mautgebühren innerhalb der Fristen zu begleichen. Ansonsten kann die Strafe in Deutschland vollstreckt werden und es kommt zu einem Gerichtsverfahren, das hohe Verfahrenskosten mit sich bringen kann.

Um im Falle einer Zahlungsaufforderung beweisen zu können, dass man seinen Pflichten nachgekommen und die Autobahngebühr vorschriftsmäßig entrichtet hat, sollte man den oben beschriebenen Kontrollabschnitt am besten für mindestens zwei Jahre aufbewahren. Hat man die Vignette für PKWs oder andere Fahrzeuge online erworben hat, ist die Verwahrung noch leichter. Man speichert dazu die Online-Bestätigungsnachricht einfach am PC ab.

Sollte man die Bestätigung nach der Zustellung des Bußgeldbescheids nicht mehr finden können, empfehlen wir, mit der (Online-)Verkaufsstelle in Kontakt zu treten, um eine Kopie des Nachweises anzufordern.

Obwohl im Bußgeldschreiben die ungarische Straßenbenutzungsgebühr eingefordert wird, wird der Brief darüber von einem deutschen Unternehmen an den Empfänger versendet. Die Firma trägt den Namen „Ungarische Autobahn Inkasso GmbH" und handelt im Auftrag der lokalen Autobahngesellschaft mit dem Namen Nemzeti Útdíjfizetési Szolgáltató Zrt. Die Zusendung des Schreibens liegt demnach in der Verantwortung des Inkassounternehmens.

Falls man den Verdacht hat, bei der Straßenbenutzung in Ungarn kontrolliert worden zu sein, ist ratsam, nach einem Brief aus Deutschland und nicht nach einem Schreiben aus Ungarn Ausschau zu halten. Dass der Brief nicht im täglichen Stapel an Post untergeht, ist äußerst wichtig. Schließlich kann man nur so sicherstellen, dass man die vorgegebenen Fristen zur Bezahlung der Ersatzmaut einhält.