Türkisch-Bulgarische Grenze und Grenzübergänge

Lena Schmidt by Lena Schmidt

Es gibt immer wieder Artikel, in denen über die Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei berichtet wird. Der Grenzzaun, der sich zwischen den beiden Ländern befindet, wird darin beispielsweise thematisiert. Dieser soll dafür sorgen, dass weniger Menschen illegal über die EU-Außengrenze von Bulgarien gelangen.

In einigen Berichten liest man auch vom Reiseverkehr, der sich zu Spitzenzeiten im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern ereignet. Wir haben uns mit den offiziellen Grenzübergängen beschäftigt und verraten, wie man am schnellsten von Deutschland zur Grenze gelangt und mit welchen Wartezeiten Autofahrer rechnen müssen.

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Allgemeine Informationen und Grenzverlauf

Bevor man sich von Deutschland aus auf den Weg zur bulgarischen Grenze macht, sollte man sich mit einigen grundlegenden Details auseinandersetzen. Dazu gehört nicht nur, dafür zu sorgen, vorab eine Vignette für die Fahrt auf den Straßen zu kaufen. Auch die Hintergründe, die über die bulgarisch-türkische Grenze bekannt sind, spielen eine Rolle.

Ausschlaggebend für den heutigen Grenzverlauf zwischen Bulgarien und der Türkei war unter anderem der Vertrag von Konstantinopel im Jahr 1913. Im Rahmen des Friedensvertrags wurde beschlossen, welche geographischen Teile zu welchem Land gehören sollten.

Wirft man heute einen Blick auf die Grenze, nimmt sie ihren Verlauf im Osten am Schwarzen Meer auf (bei Rezovo). Sie erstreckt sich danach über etwa 270 Kilometer und endet am Dreiländereck mit Griechenland (bei Kapitan Andreevo). Wie man auf der nachfolgenden Karte erkennen kann, verläuft die Grenze nicht etwa gerade, sondern verfügt über eine Vielzahl an Krümmungen. Der Verlauf macht es für die türkischen und bulgarischen Behörden nicht immer leicht, das Grenzgebiet zu überblicken und die Sicherheit zu gewährleisten.

Der Grenzverlauf wird auf folgendem Bild im Überblick dargestellt.

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Anreise aus Deutschland - Auf dem Weg zum türkischen Staatsgebiet

Wer mit dem Auto in die Türkei aufbricht, hat eine lange Fahrt vor sich. Die Länder trennen in etwa 2.300 Kilometer. Die Anreise dauert bei „normalem“ Verkehr etwa 20 Stunden. Dies setzt allerdings voraus, dass man nicht für längere Zeit anhält, was nur möglich ist, wenn sich die Personen hinter dem Steuer abwechseln können. Sollte dies nicht der Fall sein, wird zu regelmäßigen Pause bzw. Übernachtungen geraten.

Vom Süden Deutschlands bieten sich mehrere Routen bis zur Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei an. Eine verläuft über Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Serbien und die andere über Österreich, Ungarn und Serbien. Vom Norden Deutschlands gibt es eine Route, die über Rumänien führt. Zur Nutzung der Straßen muss man für jedes Land, das man bis zum Zielort durchquert, eine entsprechende Vignette online kaufen.

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Bulgarisch-Türkische Grenze im Überblick

Aufgrund des Grenzverlaufs gibt es einige Stellen, an denen man von Bulgarien in die Türkei reisen kann. Wir haben uns mit den wichtigsten Grenzübergängen für den Personenverkehr befasst und stellen die Strecken in den nachfolgenden Abschnitten im Überblick vor.

Kapitan Andreewo - Kapıkule

An den Grenzen vieler Länder gibt es einen Übergang, an dem sich besonders viele Reisende versammeln. Im Fall von Bulgarien und der Türkei handelt es sich hierbei um den Grenzübergang Kapitan Andreewo - Kapıkule. Von dem Dorf Kapitan Andreewo war bereits zuvor die Rede - es befindet sich direkt dort, wo auch die Grenze zu Griechenland beginnt und ist eines der Dörfer, das sich an der EU-Außengrenze befindet.

Wenn man von der Hauptstadt Sofia die Grenze ansteuert, erreicht man Kapitan Andreewo auf direktem Weg über die A1 und die A4. Die Fahrt bis zum Grenzübergang dauert etwa 3 Stunden. Sobald man die türkische Seite erreicht hat, geht die A4 in die D100 und die E80 über. Beide Straßen führen an Edirne vorbei und bringen Urlaubr später nach Istanbul.

Grenzübergang Kapitan Andreewo – Kapıkule

Lesovo - Hamzabeyli

An der türkischen Grenze gibt es einen weiteren Übergang für Reisende. Dieser befindet sich bei Lesovo bzw. Hamzabeyli. Auch das bulgarische Dorf Lesovo erreicht man von Sofia aus. Man muss dazu nichts Weiteres tun, als sich auf der Autobahn A1 in Richtung bulgarisch-türkische Grenze zu halten und auf der Höhe von Sliwen auf die Hauptstraße I-7 abzufahren. Danach wird die Hauptstraße zur D535 und führt auf türkischem Boden nach Hamzabeyli.

An der türkischen Grenze gibt es einen weiteren Übergang für Reisende. Dieser befindet sich bei Lesovo bzw. Hamzabeyli.

Malko Tarnowo - Dereköy

Weiter im Osten gibt es noch einen weiteren Grenzübergang, der von Reisenden genutzt wird. Aufgrund seiner Lage muss man von der bulgarischen Hauptstadt jedoch fast 5 Stunden fahren, um den Grenzpunkt zu erreichen. Er mag allerdings für diejenigen passend sein, die sich für die Anreise über Rumänien entscheiden. Denn von Bukarest aus gelangt man nach der Grenze über die E70 nach Burgas und von dort erreicht man Malko Tarnowo wiederum in etwa einer Stunde (über die I-9).

Nachdem man das bulgarische Staatsgebiet hinter sich lässt, fährt man auf der E87 bzw. der D555 weiter nach Dereköy und Kırklareli.

Weiter im Osten gibt es den Grenzübergang Malko Tarnowo – Dereköy, der von Reisenden genutzt wird.
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Bulgarische Grenze als EU-Außengrenze

Bereits eingangs war die Rede von dem Zaun, der zwischen Bulgarien und der Türkei liegt. Dieser wurde aufgrund der besonderen Situation der Länder errichtet. Nur eine kleine Fläche der Türkei gilt als Teil Europas. Bulgarien zählt vollständig dazu und gehört zudem zur EU und ab März 2024 auch zum Schengen Raum.

Was dies in Zukunft für die Kontrollen der Autofahrer, die auf dem Landweg nach Bulgarien reisen, bedeutet, wird sich zeigen. Fest steht, dass bei der Einreise in die Türkei Dokumente wie der Pass oder der Ausweis (von deutschen Staatsbürgern) geprüft werden. Die genauen Einreisebestimmungen können sich jederzeit ändern.

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Kontrollen und Wartezeiten an der Grenze zur Türkei

Aufgrund der Kontrollen kann es dazu kommen, dass sich an der türkischen Grenze in Richtung Bulgarien besonders viele Fahrzeuge versammeln. Für diejenigen, die in die Türkei einreisen, geht es in vielen Fällen deutlich schneller. Dennoch muss man auch hier vor allem zur Hauptreisezeit im Sommer mit viel Verkehr und entsprechenden Verzögerungen rechnen.

Lena Schmidt, eine deutsche Reisebloggerin mit einem Fokus auf Autoreisen, hat in den letzten zwei Jahren alle auf Mautgebuhren.de gelisteten Länder bereist, um ihre Expertise in europäischen Verkehrsregeln und -nuancen durch persönliche Erfahrungen zu vertiefen.

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