Kennzeichen mit „E“ am Ende - Das Nummernschild für E-Autos

Phillip Engel by Phillip Engel

Man sieht sie in den Städten immer häufiger: Fahrzeuge mit E-Kennzeichen. Obwohl die meisten wissen, dass das „E“ mit dem Motor des jeweiligen Autos in Zusammenhang steht, kennen nur die wenigsten die Hintergründe des E-Kennzeichens.

Welche Autos können das Kennzeichen beantragen? Welche Privilegien genießt man mit dem Buchstaben am Ende? Wir beantworten diese und viele weitere Fragen und haben das Wichtigste über die Nummernschilder im Überblick gesammelt.

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Was versteht man unter dem E-Kennzeichen Deutschland?

Obwohl es das Kennzeichen mit dem Buchstaben „E“ bereits seit dem Jahr 2015 gibt, nimmt man die Autos mit dem Nummernschild seit einigen Jahren immer häufiger wahr. Dies liegt vor allem daran, dass die Anzahl an Elektroautos in den Jahren 2021 und 2022 enorm gewachsen ist - und genau um diese Fahrzeuge geht es, wenn man sich mit dem E-Kennzeichen beschäftigt.

Der Buchstabe am Nummernschild der Autos sagt im Grunde genommen nur aus, dass das Fahrzeug über einen Elektromotor verfügt. Man erkennt das Kennzeichen daran, dass es mit einem „E“ versehen ist. Der Großbuchstabe steht an letzter Stelle hinter den Zahlen.

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Wer kann in Deutschland ein E-Kennzeichen bekommen?

Nachdem geklärt wurde, worauf sich das E-Nummernschild bezieht, erläutern wir nun, welche Fahrzeuge über das spezielle Kennzeichen verfügen. Als E-Autofahrer muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um das E-Kennzeichen bekommen zu können. Wir erläutern, um welche Kriterien es sich dabei handelt.

Fahrzeuge mit einem E-Kennzeichen

Zwei Fahrzeugtypen kommen für das Nummernschild in Frage: das Elektroauto und das Brennstoffzellenauto. Letzteres gibt es bislang nicht besonders häufig auf dem Markt. Die Modelle werden auch als Wasserstoffautos bezeichnet und heben sich durch ihren Antrieb (Brennstoffzelle und Wasserstofftank) von den gewöhnlichen Elektrofahrzeugen ab.

Hybridautos - mit oder ohne E

Nicht so eindeutig, wie bei den zuvor genannten Fahrzeugen, ist es bei den Plug-in-Hybriden. Einige Hybrid-Fahrzeuge erhalten ein E-Kennzeichen, andere wiederum erfüllen nicht alle Kriterien dafür. Was entscheidend ist, ist die Reichweitengrenze. Plug-in-Hybride, die eine Strecke von mindestens 50 Kilometer rein elektronisch zurücklegen können, qualifizieren sich für das E-Nummernschild. Alternativ darf ihr CO2 Ausstoß nicht über der Grenze von 50 Gramm pro gefahrenem Kilometer liegen.

Besonders diejenigen, die ihr Plug-in-Hybrid-Fahrzeug vor dem Jahr 2018 zugelassen haben, sollten die Angaben prüfen. Für sie liegt die Reichweite oftmals nur bei mindestens 40 Kilometer.

Man könnte auf den ersten Blick auch meinen, dass es sich beim H-Kennzeichen um das für Hybrid-Fahrzeuge handelt. Doch das spezielle Nummernschild ist anstelle dessen für Oldtimer vorgesehen und hat nichts mit den Autos mit zweierlei Antriebsquellen zu tun.

E-Scooter Deutschland „Kennzeichen E“ - Geht das?

Bislang war nur die Rede von Fahrzeugen auf vier Rädern. Doch wie sieht es eigentlich mit Elektrorollern aus? Schließlich sieht man auch die modernen E-Scooter immer häufiger im Straßenverkehr.

Obwohl es sich bei den Elektrorollern auch um E-Fahrzeuge handelt, sind sie lediglich mit einer Klebeplakette ohne den Zusatz versehen. Halter, die ihre Scooter mit E-Antrieb im öffentlichen Verkehr nutzen, sind aus Versicherungsgründen dazu verpflichtet, über eine Plakette zu verfügen. Da man mit den meisten Rollern nur eine Strecke von bis zu 30 Kilometer zurücklegen kann, könnte dies ein Grund dafür sein, weshalb das „E“ auf den Kennzeichen der Zweiräder nicht zu sehen ist.

Unterlagen in Deutschland - E-Kennzeichen beantragen
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Unterlagen in Deutschland: E-Kennzeichen beantragen

Um ein E-Kennzeichen zu erhalten, muss man eine Reihe an Unterlagen einreichen. Neben den gewöhnlichen Dokumenten, wie dem Ausweis, Führerschein und Fahrzeugschein, benötigt man zur Beantragung unter anderem einen TÜV Bericht, eine eVB Nummer und eine offizielle Bescheinigung, die bestätigt, dass man die Vorgaben des Elektromobilitätsgesetzes (EmoG) erfüllt.

Die eVB (elektronische Versicherungsbestätigung) erhält man bei der Kfz-Versicherung. Als Bestätigung dient beispielsweise der Herstellernachweis, der zum E-Auto dazugehört. Die CoC Papiere bzw. die EG-Übereinstimmungsbescheinigung kann man ebenfalls dafür verwenden.

Die Unterlagen reicht man bei der zuständigen Zulassungsstelle ein und bezahlt vor Ort eine Zulassungsgebühr und die Kosten für das Nummernschild. Die Zahlung muss man nur einmal tätigen - schließlich ist das Kennzeichen für eine unbegrenzte Zeit gültig.

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Kennzeichen mit „E“ am Ende Deutschland - Vorteile für E-Autos

Da man mehr Menschen dazu zu bewegen will, emissionsfrei zu fahren, schafft man durch die E-Kennzeichen einen gewissen Anreiz. Man hat aus diesem Grund für E-Fahrer für die ersten 10 Jahre die Kfz-Steuer aufgehoben. Wie erläutern, welche weiteren Vorteile es für Elektrofahrzeuge mit Sonderkennzeichen gibt.

Busspur für E-Autos

Von diesem Vorteil profitiert man besonders, wenn man im Stau steht. Laut Elektromobilitätsgesetz dürfen Fahrzeuge mit einem E in bestimmten Städten und Kommunen die Busspur nutzen. Man erspart sich die Wartezeiten und kommt vor allen anderen am Zielort an.

Freies Parken

In manchen Orten ist es Fahrern mit Sonderkennzeichen gestattet, bestimmte Parkplätze und -buchten ohne weitere Kosten zu nutzen. Am besten prüft man die Beschilderung vor Ort, um sicherzugehen, dass die Vorteile an der gewünschten Stelle gelten.

Kostenloses Aufladen an Ladestationen

Akku leer? Dann profitiert man auch in diesem Fall von den Vorzügen des E-Kennzeichens. Bei einem weiteren Beispiel handelt es sich um die Tatsache, dass man den Stromer an gewissen Ladestationen kostenlos aufladen darf.

Einige der Sonderregeln, die für E-Autos oder bestimmte Plug-in-Hybridfahrzeuge gelten, wurden bereits genannt.
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Kfz-Kennzeichen Deutschland „E“ - Gibt es Nachteile?

Einige der Sonderregeln, die für E-Autos oder bestimmte Plug-in-Hybridfahrzeuge gelten, wurden bereits genannt. Neben den Vorteilen gibt es jedoch auch den ein oder anderen Nachteil.

Bereits zuvor wurde erwähnt, dass manche der Vorteile nur an bestimmten Orten gelten. Bevor man also auf der Busspur fährt oder kostenlos parkt, muss man immer erst prüfen, ob die Regeln an dem Standort zutreffen. Da man bei einem Verstoß mit einer Strafe rechnen muss, können die unterschiedlichen Vorgaben also als Nachteil angesehen werden.

Auch bei den Regelungen, die vorschreiben, welche Fahrzeuge für das E-Kennzeichen in Frage kommen, ergeben sich des Öfteren Änderungen. Man muss also auch hier besonders aufmerksam sein und die aktuellen Vorschriften jederzeit mitverfolgen.

Es gibt noch einige andere Situationen, in denen man auf die Ausnahmen für E-Kennzeichen achten muss. Diese zeigen sich beispielsweise auch bei der Online-Bestellung der Vignette oder bei den Mautgebühren.

Phillip, Absolvent der Universität Münster in Europastudien, spezialisierte sich nach seiner Tätigkeit bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr und TUI Deutschland GmbH auf europäische Mautsysteme. Durch jahrelanges Reisen und umfassende Forschung bietet er heute fundierte Einblicke in Europas Mautregeln, sowohl aus akademischer Sicht als auch aus praktischer Erfahrung.

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