Campen Slowakei - Wohnmobil-Touren in der Slowakei

Lena Schmidt by Lena Schmidt

Die Slowakei gerät als Reiseziel häufig in Vergessenheit. Der Grund dafür ist ganz einfach: Da sich viele nach dem klassischen Urlaub am Meer sehen, schafft es das Land als Destination für die Reise nicht in die engere Auswahl. Dabei kann jeder, der bereits einmal vor Ort war, bestätigen, dass sich der Aufenthalt trotz der fehlenden Küste lohnt. Denn es sind vor allem die Naturschönheiten des Landes, die Reisende in ihren Bann ziehen.

Wer sich also dazu entschließt, die Berge und Nationalparks in der Slowakei zu erkunden, macht sich am besten mit dem Wohnmobil auf den Weg. Denn von den Stellplätzen inmitten der Natur hat man eine besonders schöne Aussicht. Zuvor sollte man allerdings nicht vergessen, sich entsprechend auf die Fahrt vorzubereiten. Bevor man sich auf den Weg macht, sollte man beispielsweise die E Vignette für die Slowakei kaufen. Wir haben alle wichtigen Informationen zum Wohnmobil-Trip zusammengefasst und verraten, wie die Reise ein voller Erfolg wird.

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Campingurlaub in der Slowakei - Vorbereitungen

Bevor es losgehen kann, sollte man unbedingt das Fahrzeug genauer inspizieren. Urlaubern, die in die Slowakei fahren, steht schließlich eine lange Reise bevor. Dazu gehört, den allgemeinen Zustand des Reisemobils zu prüfen und sicherzustellen, dass man auch für den Notfall gut ausgestattet ist. Man muss unbedingt dafür sorgen, dass sich ein Erste-Hilfe-Kasten, ein Warndreieck und Warnwesten an Bord befinden.

Zu den Vorbereitungen gehört auch, die Reisedokumente mitzuführen. Da die Slowakei zum Schengen-Raum zählt, genügt aber im Normalfall der Reisepass oder Ausweis. Der Führerschein und die Fahrzeugpapiere dürfen im Gepäck ebenfalls nicht fehlen.

Bevor es losgehen kann in die Slowakei, sollte man unbedingt das Wohnmobil genauer inspizieren.
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Camping mit dem Wohnmobil - Von Deutschland in die Slowakei

Vom Süden Deutschlands erreicht man nach einer Fahrzeit von etwa fünf Stunden sein Ziel. Vom Norden aus dauert es etwas länger. Die genaue Dauer hängt davon ab, für welche Strecke man sich entscheidet.

Bei einer beliebten Route handelt es sich um die Strecke auf der Autobahn A1, die von München über Wien nach Bratislava führt. Wer über Österreich fährt, muss allerdings dafür sorgen, auch für dieses Land die passenden Dokumente bereitzuhalten. Vom Norden aus fährt man nicht über Österreich, sondern durch Tschechien. Wer die Reise von Städten wie Berlin oder Dresden beginnt, hält sich unter anderem auf der Autobahn D1/E65, um über Prag in die Slowakei zu reisen.

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Vignette in der Slowakei - Unterwegs auf den Autobahnen

Wie eingangs erwähnt, muss man sich um die E Vignette für die Slowakei kümmern, bevor das Camping beginnen kann. Für Wohnmobile gelten folgende Regeln: Anders wie in vielen anderen Ländern, hängt die Maut in der Slowakei nicht vom Gesamtgewicht des Fahrzeugs ab. Demnach benötigt man für alle Wohnmobile - egal, ob das Fahrzeug über oder unter 3,5 t wiegt - eine Vignette.

Achtung, denn in Österreich und Tschechien gelten andere Vorgaben: Für Kfz über 3,5 t benötigt man in Österreich eine sogenannte GO-Box und in Tschechien eine On-board-unit (OBU). Da jedes Land seine eigenen Regeln zur Maut und Vignette erhebt, muss man je nach Strecke die jeweiligen Vorgaben beachten.

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Mit dem Wohnmobil in der Slowakei - Die schönsten Touren im Überblick

In der Slowakei gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnmobil-Touren, die besonders für Naturliebhaber geeignet sind. Wir stellen eine Auswahl davon vor und erläutern, in welchem Teil des Landes sich die Routen befinden. Die Touren lassen sich beliebig abwandeln - in welche Stadt oder Gegend man fährt, hängt davon ab, was man sehen und wie lange man unterwegs sein will. Aufgrund der Lage bietet es sich an, die Touren entweder in Bratislava oder an der tschechisch-slowakischen Grenze bei Kúty zu beginnen.

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Wohnwagen-Tour - Bratislava und Niedere Tatra

Die erste Tour beginnt in Bratislava und somit in der Hauptstadt, wo es schon jede Menge zu sehen gibt. Die Möglichkeit, einige Tage vor Ort zu übernachten, bevor die Fahrt weitergeht, sollte man unbedingt in Anspruch nehmen. Zum einen, um sich von der langen Fahrt von Deutschland in die Slowakei zu erholen und zum anderen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen.

Wohnwagen-Tour - Bratislava und Niedere Tatra

Von Bratislava aus geht es weiter nach Nitra und somit in die zweitälteste Stadt des Landes. Anstelle auf direktem Weg dorthin zu fahren, kann man ein Stück an der Donau entlang reisen und beispielsweise einen Tag in der Umgebung von Velký Meder verbringen, wo sich ein bekanntes Thermalbad befindet (Thermal Corvinus).

Nach Nitra geht es nach Banská Bystrica und somit weiter ins Landesinnere. Die Stadt befindet sich in der Nähe der Niederen Tatra. Sie bildet häufig die Anlaufstelle für diejenigen, die über das Gebirge reisen und dabei einige Wanderrouten erkunden wollen. Von der Stadt aus kann man beispielsweise die Route nach Chopok Juh einschlagen und dort die Seilbahn nehmen. Von Chopok aus hat man auf die Möglichkeit, auf den Ďumbier, den höchsten Berg der Niederen Tatra, zu wandern. Oben angekommen wird man nicht nur mit einer beeindruckenden Landschaft, sondern auch mit dem Blick auf den Liptauer Stausee und den Gipfel der Hohen Tatra belohnt.

In die Niedere Tatra mit dem Wohnmobil
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Unterwegs im Norden - Hohe Tatra

Auf der Karte ist ersichtlich, dass sich die Hohe Tatra gleich auf zwei Länder erstreckt - und zwar auf die Slowakei und Polen. Sie stellt zudem den höchsten Teil der Karpaten dar - deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es einige Touren für Camper gibt, die in der Nähe des Hochgebirges liegen.

Die Tour in der Region beginnt in der Regel in der Stadt Poprad. Von Bratislava aus führt die kürzeste Route wieder über Banská Bystrica und die Niedere Tatra. Bei der Tour handelt es sich also in gewisser Weise um eine Verlängerung der zuvor beschriebenen Route. Sie ist für Urlauber geeignet, die mehr Zeit mitbringen es sich nicht nehmen lassen wollen, auch noch die Hohe Tatra zu besuchen.

Nachdem man in Poprad angekommen ist, fährt man weiter in die Stadt Vysoké Tatry, wo die eigentliche Tour durch das Gebirge beginnt. Man kann sich auch zunächst für einige Zeit in dem Städtchen aufhalten. Da die meisten allerdings zum Wandern anreisen, dauert es bestimmt nicht lange, bis man zu den Seen und der ein oder anderen grünen Wiese in der Umgebung aufbrechen will. Bei der Wahl der Wanderung sollte man beachten, dass einige Routen in den Bergen nur im Sommer geöffnet sind. Urlauber sollten die Tour mit dem Camper also so ausrichten, dass sie sich zur „richtigen“ Jahreszeit vor Ort befinden.

Bei einem der Orte, den man mit dem Camper von Poprad aus unbedingt besuchen sollte, handelt es sich um Skalnaté Pleso (Steinbachsee). Von dort führt eine Seilbahn zur Lomnitzer Spitze und bringt Urlauber somit auf den Gipfel des dritthöchsten Berges der Hohen Tatra. Der Zeltplatz „Intercamp Tatranec“ liegt nur wenige Minuten von der Bahn entfernt.

Straße nahe Poprad - im Hintergrund die Hohe Tatra
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Campingplätze im Osten - Die Nationalparks der Slowakei

Es gibt insgesamt neun Nationalparks - diese Route umfasst drei davon. Die Tour mit dem Wohnmobil beginnt dazu in Košice, einer Stadt, die Besucher aufgrund ihrer imposanten Bauten ins Mittelalter zurückversetzt. Der erste Stopp hat zwar nichts mit den Parks zu tun, allerdings lohnt sich ein kurzer Aufenthalt vor Ort dennoch, bevor die eigentliche Tour beginnt. Košice liegt etwa vier Stunden von Bratislava entfernt und kann über weite Teile der E58 erreicht werden.

Die Tour mit dem Wohnmobil beginnt dazu in Košice, einer Stadt, die Besucher aufgrund ihrer imposanten Bauten ins Mittelalter zurückversetzt.

Beim ersten Nationalpark handelt es sich um den Poloniny- Národný Park, der an der Grenze zur Ukraine liegt. Das Besondere an der Region ist, dass der Großteil davon mit Wäldern bedeckt ist. Deshalb zählt der Nationalpark auch zum UNESCO-Welterbe. Obwohl es sich bei dem Park um ein echtes Juwel handelt, wird er dennoch eher selten von Touristen besucht. Vor Ort gibt es zudem nicht allzu viele Einrichtungen und Unterkünfte. Wer sich an Wanderungen fernab von den touristischen Routen wagen will, ist in dem Park im Osten des Landes an der richtigen Stelle.

Der nächste Halt ist im Pieninen Nationalpark, dem kleinsten Park, vorgesehen. Die Fahrt von etwa drei Stunden lohnt sich. Denn in dem Park am Grenzübergang zu Polen kann man nicht nur die ein oder andere Wanderung unternehmen, sondern auch eine Floßfahrt. Der Grenzfluss Dunajec fließt durch den Park und bietet einige Möglichkeiten für Urlauber. Die gleichnamige Unterkunft (Camping Dunajec) befindet sich in Červený Kláštor.

Zu guter Letzt besucht man das Slowakische Paradies - den Favoriten unter den Nationalparks. In der Region sind Schluchtenwanderungen äußerst beliebt. Die Tour durch das Hornád Tal ist nur eines von vielen Beispielen und nichts für schwache Nerven. Auch der Gang durch die Schlucht Sucha Belá ist bei Reisenden beliebt. Der Parkplatz befindet sich bei Hrabušice.

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Wohnmobil-Tour - Die schönsten Stellplätze

Auf der Suche nach einem Stellplatz wird man an vielen Orten in der Slowakei fündig. Laut Bewertung gibt es allerdings den ein oder anderen Platz, der sich durch seine Annehmlichkeiten und seine Lage hervorhebt.

„Mara Camping“ am Liptauer Stausee wird als einer der schönsten Plätze genannt. Es gibt über 300 Stellplätze und Wassersportaktivitäten für die ganze Familie. Falls Kinder mit an Bord sind, eignet sich auch der Campingplatz „Kemping Villa Betula“. Der Stellplatz befindet sich ebenfalls am Stausee und verfügt unter anderem über ein Restaurant, einen Reiterhof und eine Hüpfburg für die kleinen Gäste. Für den Fall, dass man sich für einige Tage in Bratislava aufhält, gibt es auch dort einen besonders schönen Stellplatz. Das „Kemp Divoká Voda“ liegt direkt am Wassersportzentrum.

Obwohl es sich hierbei um die besten Stellplätze handeln mag, kann man den Standard in der Slowakei dennoch nicht mit dem in Deutschland, Österreich oder der Schweiz vergleichen. Dafür sind aber auch die Preise entsprechend niedrig. Es gibt beispielsweise einige Plätze, die man schon für einen Preis von weniger als 10 Euro pro Nacht buchen kann. Im europäischen Vergleich kann sich die Slowakei damit durchaus sehen lassen.

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Campingplatz oder Wildcampen - Was ist erlaubt?

Wie in vielen anderen Ländern in Europa ist das Wildcampen auch in der Slowakei verboten. Man darf nur auf Stellflächen, die auch deutlich als solche gekennzeichnet sind, mit dem Wohnmobil übernachten. In der Praxis gibt es allerdings einige, die das Gegenteil behaupten und bereits Erfahrungen mit dem Freistehen gesammelt haben. Da es in diesen Fällen kein Problem mit den Behörden gab, liest man immer wieder, dass man sich nicht unbedingt an die offiziellen Regeln halten muss. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auf das Wildcamping und sucht stattdessen einen offiziellen Stellplatz.

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FAQ - Wohnmobil-Touren in der Slowakei

Bei der Hauptstadt der Slowakei handelt es sich um Bratislava. Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu Österreich.
Für leichte Wohnmobile (bis zu 3,5 t) wird eine Geschwindigkeit von 130 km/h vorgeschrieben. Auf Stadtautobahnen liegt das Tempolimit bei 90 km/h. Schwere Wohnmobile (über 3,5 t) müssen sich an eine Begrenzung von 90 km/h halten. Auf Stadtautobahnen liegt die Höchstgeschwindigkeit für die schweren Fahrzeuge bei 80 km/h.
In der Slowakei benötigt man eine Vignette für die Autobahnen. Dabei wird nicht zwischen leichten und schweren Fahrzeugen unterschieden. Die Vignettenpflicht gilt für alle Wohnmobil-Modelle.
Bei drei beliebten Zielen handelt es sich um Bratislava, das Slowakische Paradies und die Hohe Tatra.
In der Slowakei bezahlt man mit dem Euro. Man muss also nicht erst Geld wechseln, bevor man eine Reise in das Land unternimmt.
In der Slowakei gibt es insgesamt neun Nationalparks. Der Tatra-Nationalpark, zu dem auch die Hohe Tatra zählt, gilt als einer der bekanntesten. Das Slowakische Paradies wird häufig als beliebtester Park bezeichnet.
Offiziell ist das Freistehen in der Slowakei nicht gestattet und wird mit Strafen geahndet. Es gibt immer wieder Urlauber, die vom Wildcamping in der Natur ohne Probleme berichten. Dennoch sollte man sich an die offiziellen Vorgaben halten.
Auf den meisten Campingplätzen in der Slowakei kann man auf ein CEE-Steckersystem zurückgreifen.
Gas kann man beispielsweise an einigen Tankstellen in der Slowakei erwerben. Dennoch sollte man bereits vor der Fahrt prüfen, ob sich der Vorrat zu Ende neigt. Schließlich benötigt man das Gas unter anderem für den Kühlschrank oder zum Kochen.
In den Städten kann es im Sommer sehr heiß und trocken werden. In den Gebirgszügen sind die Temperaturen wechselhaft.

Lena Schmidt, eine deutsche Reisebloggerin mit einem Fokus auf Autoreisen, hat in den letzten zwei Jahren alle auf Mautgebuhren.de gelisteten Länder bereist, um ihre Expertise in europäischen Verkehrsregeln und -nuancen durch persönliche Erfahrungen zu vertiefen.

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