Mit dem Wohnmobil Polen entdecken

Lena Schmidt by Lena Schmidt

Wirft man einen Blick auf die Landkarte, sieht man sofort, dass es sich bei Polen um eines der Nachbarländer Deutschlands handelt. Warum also nicht eine Reise dorthin planen? Dass das Land an Deutschland angrenzt und man deshalb auf direktem Weg das Ziel erreicht, ist allerdings nur einer von vielen Gründen, weshalb sich Urlauber dazu entschließen, nach Polen zu fahren. Es sind auch Punkte wie die Städte, die Landschaften und die atemberaubende Natur, die Reisende begeistern.


Die vielen Highlights des Landes bekommt man am besten vom Wohnmobil aus zu sehen. Bevor die Fahrt beginnen kann, gibt es allerdings einiges zu beachten. Gibt es eine Mautpflicht in Polen? Welche Routen sind für Wohnmobile geeignet? Wo befinden sich die schönsten Stellplätze? Wir beantworten diese und viele weitere Fragen in unserem Reisebericht.
 

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Mit dem Wohnmobil nach Polen – Was ist vor der Reise zu beachten?

Falls man nicht über ein eigenes Wohnmobil verfügt, muss man vor der Fahrt eines mieten. In Deutschland ist dies an beliebigen Stellen möglich. Man sollte sich vorab mit dem Fahrzeug vertraut machen und dessen Zustand und Ausstattung prüfen. Es ist beispielsweise dringend notwendig, für die Fahrt nach Polen die Warnweste, das Warndreieck und den Verbandskasten an Bord zu transportieren.

Die Dokumente, die man für die Fahrt und die Einreise benötigt, sollte man ebenfalls mitführen. Für deutsche Staatsangehörige genügt der Personalausweis oder der Reisepass. Der Führerschein darf im Gepäck ebenfalls nicht fehlen.

Anreise und Maut - Von Deutschland nach Polen mit dem Camper
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Anreise und Maut - Von Deutschland nach Polen mit dem Camper

Von München erfolgt die Anreise nach Polen oftmals an der deutsch-tschechischen Grenze entlang. Viele legen einen Stopp in Dresden ein, bevor es über die Grenze geht. Bei einer der Hauptverkehrsadern handelt es sich um die Autobahn A4/E40, die von Görlitz bis nach Krakau führt.

Für Reisende, die von Berlin mit dem Auto nach Polen fahren, ist die Strecke deutlich kürzer als vom Süden Deutschlands. Man fährt entweder nach Frankfurt (Oder) und gelangt von dort aus in die polnische Nachbarstadt Slubice oder nimmt den Grenzübergang bei Pomellen.

Sobald man auf den Autobahnabschnitten in Polen landet, muss man allerdings darauf achten, dass man für die Fahrt vor Ort eine Maut bezahlen muss. Die Gebühren berechnen sich je nach Fahrzeug und Strecke und werden vor Ort an den Mautstationen fällig. Für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 3,5 t gibt es ein e-Toll-System.

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Mit dem Wohnmobil durch Polen: die schönsten Routen

Die Bilder, die man von den Stränden an der Ostseeküste zu sehen bekommt, sprechen für sich. Die Route, die auch die bekannte Stadt Danzig inkludiert, sollte man sich als Camper keinesfalls entgehen lassen. Allerdings gibt es in Polen auch noch einige andere Regionen, die sehenswert sind. Wir stellen in den nachfolgenden Abschnitten die schönsten Routen im Überblick vor.

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Mit dem Wohnmobil nach Polen – Masuren

Die erste Tour führt an die Masurische Seenplatte und somit in eine Region in Polen, die sich im Nordosten des Landes befindet. Für die gesamte Route sollte man etwa eine Woche einplanen. Wer es etwas ruhiger angehen und sich für einige Tage an den Seen aufhalten will, braucht mehr Zeit.

Die Reise beginnt in der Stadt Mrągowo. Man fährt von Berlin aus an Städten wie Poznań oder Bydgoszcz vorbei und erreicht nach etwa 8 Stunden das Ziel. Für den ein oder anderen mag dies nach einer langen Fahrt klingen. Laut der Erfahrungen von Urlaubern, die das Gebiet bereits erkundet haben, lohnt sich die Reise allerdings. Das Fazit zu den Masuren fällt durchweg positiv aus.

Von Mrągowo fährt man beispielsweise weiter nach Giżycko, die größte Stadt an der Masurischen Seenplatte. Die Stadt befindet sich zwischen den Seen Kisajno und Niegocin. Bei weiteren Orten, an denen man anhalten sollte, handelt es sich um Mikołajki oder Pisz.

Mazury-Yachten auf dem Kisajno-See in Giżycko
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Danzig – Reiseziel an der polnischen Ostseeküste

Falls man den Urlaub nicht am See, sondern auch Meer verbringen will, warten im Norden Polens die Strände der Ostseeküste auf Urlauber. Der große Vorteil dieser Route ist, dass man nicht erst für einige Stunden fahren muss, um den Trip starten zu können. Die Stadt Szczecin auf der polnischen Seite liegt nur etwa zwei Fahrstunden von der deutschen Hauptstadt entfernt.

Nachdem man am ersten Stopp angekommen ist, fährt man an der Küste entlang über Orte wie Rewal oder Leba in Richtung Danzig. Es gibt viele Reiseberichte von dieser Route - in den meisten Fällen schwärmen Urlauber vor allem von den Campingplätzen, die sich direkt am Meer befinden. Eine Auswahl der schönsten Plätze stellen wir in einem späteren Abschnitt genauer vor.

Am Ende der Tour wartet die Stadt Danzig auf Camper. Da sich das Reiseziel direkt an der Küste befindet, lautet die Empfehlung, den Aufenthalt am Meer mit einem Besuch der lokalen Sehenswürdigkeiten zu kombinieren. Zugegebenermaßen handelt es sich bei der Route an der Ostseeküste nicht um einen Geheimtipp. Vor allem im Sommer trifft man auf viele weitere Urlauber. Aufgrund der Nähe und der Lage am Meer lohnt sich der Trip jedoch auf jeden Fall.

Am Ende der Tour wartet die Stadt Danzig auf Camper
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Polnische Städte mit dem Wohnmobil entdecken - eine Rundreise

Neben Danzig gibt es in Polen mit dem Wohnmobil natürlich noch weitere Städte zu entdecken. Es bietet sich aus diesem Grund an, sich auf eine Rundreise zu begeben und von Stadt zu Stadt zu fahren.

Wenn man sich bereits in Danzig befindet, kann man beispielsweise von dort aus ins Landesinnere reisen und über die E75 und die S5 (eine der Schnellstraßen) nach Bydgoszcz reisen. Die Stadt ist vor allem unter den Musikliebhabern bekannt. Von Bydgoszcz aus erreicht man nach einer Fahrzeit von etwa 3 Stunden die Stadt Łódź (über die A1) und nach weiteren 2 Stunden die Hauptstadt Warschau.

Wer danach noch nicht genug gesehen hat, setzt die Fahrt in Richtung Krakau fort. Die Stadt liegt etwa 3 Fahrstunden von Warschau entfernt und kann über die E77 erreicht werden. Wer denkt, auf dieser Tour bekommt man ausschließlich die Sehenswürdigkeiten der Städte zu sehen, irrt sich. Denn vom Fahrzeug aus kann man die Wälder des Landes bestaunen und bekommt einen Vorgeschmack auf das, was sich weiter im Süden befindet.

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Camping im Süden - Von Krakau zur Hohen Tatra reisen

Bei der Hohen Tatra handelt es sich um einen der schönsten Nationalparks, die das Land zu bieten hat. Der Park befindet sich allerdings nicht ausschließlich in Polen. Der Großteil davon liegt in einem anderen Land Europas - und zwar in der Slowakei.

Dennoch lohnt sich die Fahrt in den polnischen Teil, denn vor Ort kann man in den Wäldern Wanderungen unternehmen, Bergseen besuchen und die umliegenden Landschaften bestaunen. Von Krakau aus ist die Stadt Zakopane die Anlaufstelle der meisten Urlauber.

Bei einer Reise in den Nationalpark gibt es nur ein Problem: An manchen Orten in Polen ist das Mitbringen von Hunden verboten. Beim Tatra Nationalpark handelt es sich um einen dieser Orte. Als Hundebesitzer sollte man vor der Reise alle Informationen zu den Vorschriften prüfen.

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Die schönsten Campingplätze in Polen - unsere Top 3

Dass Camping in Polen beliebt ist, wird beispielsweise an der Anzahl der Campingplätze deutlich. Landesweit gibt es mehr als 120 Plätze, die Urlauber mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen empfangen. Wenn man zum ersten Mal mit dem Wohnmobil nach Polen reist, verliert man bei der Planung schnell den Überblick. Aus diesem Grund stellen wir die 3 schönsten Campingplätze des Landes vor.

  • Camp Morski (Nr. 21): Der Stellplatz befindet sich bei Łeba an der Ostsee und liegt nur wenige Meter vom Meer entfernt. Es gibt mehr als 200 Parzellen und viele Annehmlichkeiten (Spielbereich für Kinder). Der Campingplatz ist ausschließlich im Sommer geöffnet.
  • Camp Park Sonata: Der Park befindet sich im Gebiet der Masuren und ist demnach von einer Vielzahl an Seen umgeben. Hunde sind erlaubt. Auch hier sollte man auf die Öffnungszeiten (nur im Sommer) achten.
  • Camping Ustup: Dieses Camp liegt in der Nähe des zuvor genannten Ortes Zakopane (Hohe Tatra). Es befindet sich direkt an einem Fluss inmitten der Natur.
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Campingplatz oder Wildcampen - Was ist in Polen für Wohnmobile erlaubt?

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Die wichtigsten Verkehrsregeln für Wohnmobile und Wohnwagen in Polen

Neben dem Mautsystem, das bereits weiter oben beschrieben wurde, gibt es noch weitere Regeln und Einschränkungen, die auf den polnischen Strassen gelten. Sie dienen dazu, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Auf den Autobahnen in Polen liegt die Höchstgeschwindigkeit für Wohnmobile in der Regel bei 130 km/h und auf Schnellstraßen bei 110 km/h. Was die Alkoholgrenze betrifft, darf ein Fahrer in dem Land mit maximal 0,2 Promille hinter dem Steuer sitzen. Überschreitet man die Grenze, muss man mit einer hohen Strafe rechnen. In Polen muss man den ganzen Tag über mit dem Abblendlicht fahren. In Deutschland hingegen gibt es keine generelle Lichtpflicht.

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Häufig gestellte Fragen: Unterwegs mit dem Wohnmobil - Polen

Bei den wichtigsten Autobahnen in Polen handelt es sich um die A1, die auf der Karte von Norden nach Süden verläuft, und die A2 und A4, die von Osten nach Westen führen.
Wohnmobile dürfen an Plätzen parken, die entsprechend beschildert sind („Parkplatz“). Das Wildcampen ist an den meisten Stellen verboten.
Die besten Campingplätze befinden sich entlang der Wohnmobil-Routen, also beispielsweise an der Ostsee oder der Masurischen Seenplatte. Wir haben die „Top 3“ im Text vorgestellt.
Die Tankstellendichte in Polen ist in den Städten und an den Autobahnen deutlich höher als in den ländlichen Gegenden. „Große“ Tankstellen sind rund um die Uhr geöffnet.
Viele kulturelle Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Hauptstadt Warschau, wie beispielsweise die Altstadt oder das Königsschloss.
Für das Wohnmobil benötigt man eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese lässt sich durch die grüne Versicherungskarte nachweisen.
Die beste Jahreszeit hängt von den Urlaubsplänen und der Route ab. Verbringt man den Urlaub mit dem Wohnmobil an der Ostseeküste, bietet es sich an, im Sommer (Juli bis September) zu fahren. Wanderungen in der Hohen Tatra sind beispielsweise auch im Herbst möglich.
Falls man einen Stopp an einem Restaurant einlegt, sollte man unbedingt Maultaschen, Mehlsuppe oder traditionelle Eintöpfe (Krauteintopf) essen.
Für Wohnmobile unter 3,5 t gibt es in der Regel keine Sperrungen.
Polen gilt nach wie vor als sicheres Land. Dennoch sollte man auf gewisse Sicherheitsaspekte achten, sein Eigentum nie aus den Augen verlieren, auf den offiziellen Stellplätzen parken und das Fahrzeug jederzeit absperren.

Lena Schmidt, eine deutsche Reisebloggerin mit einem Fokus auf Autoreisen, hat in den letzten zwei Jahren alle auf Mautgebuhren.de gelisteten Länder bereist, um ihre Expertise in europäischen Verkehrsregeln und -nuancen durch persönliche Erfahrungen zu vertiefen.

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