Mautfrei durch Österreich

Für die meisten Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich gilt die Mautpflicht - allerdings gibt es auch einige Ausnahmen. Man kann beispielsweise mautfrei durch Österreich fahren, indem man gewisse Autobahnabschnitte umgeht und sich auf den Landstraßen hält. Allerdings muss man ohne Vignette auch damit rechnen, dass man mit dem Auto länger unterwegs ist.

Als Alternative stehen Reisenden bestimmte Straßen zur Verfügung, die keine zusätzliche Maut fordern. Die Streckenabschnitte beginnen zum Teil schon in Grenznähe und führen Autofahrer an ihr Urlaubsziel.

Im Dezember 2019 hat die ASFINAG bekannt gegeben, dass der ein oder andere Autobahnabschnitt in Zukunft mautfrei sein soll. Wir erläutern alle wichtigen Informationen zu den Strecken im Überblick.

Hierbei handelt es sich um die Strecke, an die viele deutsche Urlauber und Pendler zuerst denken. Der Grund dafür ist, dass es zwischen der sogenannten A14 Rheintalautobahn und der Bundesstraße B96 eine Anschlussstelle gibt. Ein Teil der A14 ist in der Tat mautfrei - und zwar die Strecke vom Grenzübergang Hörbranz bis Hohenems (Vorarlberg).

Die zuvor beschriebene A14 führt an Bregenz und Dornbirn vorbei. Nicht nur die Autobahn, sondern auch der Pfändertunnel, der sich laut Karte auf der Strecke befindet, sind von der Maut befreit. Über den östlichen Bodensee gelangt man damit auch ohne Vignetten in die Schweiz.

Nachdem bereits einer der Abschnitte genauer betrachtet wurde, beschäftigen wir uns nun noch mit den anderen. Folgende Streckenabschnitte kann man nach der Staatsgrenze auch ohne Autobahnvignette nutzen: die A1 Westautobahn (Grenzübergang Walserberg bis Salzburg-Nord), Land Salzburg und die A12 Inntalautobahn (Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd), Tirol.

Es gibt noch eine weitere Strecke - und zwar die Oberösterreich A26 Linzer Westring - die zumindest für eine gewisse Zeit mautfrei sein soll. Da sie sich im Moment noch im Bau befindet, tritt die Vignettenpflicht erst nach ihrer Fertigstellung ein.

Die 4. Linzer Donaubrücke ist ein Teil davon, der schon ab diesem Jahr befahren werden kann. Das gesamte Projekt dauert allerdings noch einige Jahre an.

Bislang ist geplant, dass die A26 nach Beendigung der Bauarbeiten auf die Mühlkreisautobahn A7 treffen soll. Die A7 gehörte ursprünglich zu den mautfreien Streckenabschnitten. Nach einer Aktualisierung ist sie allerdings wieder mautpflichtig.

Wer mit dem PKW von Deutschland aus in Richtung Italien aufbrechen will, kann nach der Grenze auf eine der zuvor beschriebenen Strecken zurückgreifen. Die Rede ist von der A12 Inntalautobahn. Sobald man Kufstein ohne Vignette erreicht, geht es weiter über die B171 nach Innsbruck. Man gelangt danach über die Österreicher A13 bis zur Staatsgrenze Brenner. Das einzige, was man bezahlen muss, ist eine Sondermaut am Schönberg.

Um auf dem Weg nicht aus Versehen auf eine Schnellstraße zu gelangen, sollte man folgende Tipps befolgen: Es ist wichtig, auf Hinweisschilder zur Maut zu achten und das Navigationsgerät entsprechend zu programmieren (Routenoptionen). Falls es auf der Straße doch zu einer Vignettenkontrolle kommt, muss man mit einer Strafe rechnen (Bußgelder).

Die genannten Regelungen treffen ausschließlich auf „leichte“ Wohnmobile zu. Für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen gilt in Österreich eine Streckenmaut.

Die Einnahmen, die durch die Maut generiert werden, dienen zum Ausbau und zur Instandhaltung des Straßennetzes in Österreich - und doch verzichtet das Land an gewissen Stellen auf die Gelder.

Das hat auch einen guten Grund: Die mautfreien Strecken sollen bewirken, dass Reisende mit ihrem Fahrzeug in Zukunft nicht mehr verstärkt durch die Gemeinden fahren. Die umliegenden Ortschaften sollen durch die „kostenfreien“ Autobahnen entlastet werden. Durch die Reduzierung des Maut-Umgehungsverkehrs verringern sich auch die daraus entstandenen Schadstoff-Immissionen.