Grenztunnel Füssen: Ein Überblick

Lena Schmidt by Lena Schmidt

Es gibt jährlich eine Vielzahl an Reisende, die sich mit dem Auto auf den Weg nach Italien machen. Der Grenztunnel bei Füssen bringt Urlauber ein Stück näher an ihr Ziel. Er stellt eine bedeutende Verkehrsverbindung zwischen Deutschland und Österreich dar und dient täglich für viele Reisende und Pendler als Durchgang. Wir haben für diejenigen, die nach Österreich fahren, alle wichtigen Details zu dem Straßentunnel gesammelt.

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Grenztunnel Füssen - Allgemeine Informationen

Der Grenztunnel Füssen befindet sich in Südbayern nahe der Stadt Füssen, direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Das Nordportal befindet sich auf der deutschen Autobahn A 7 und ermöglicht einen schnellen Übergang zwischen den beiden Ländern. Das Tunnelportal im Süden liegt auf der österreichischen B 179 Fernpassstraße.

Mit seinen rund 1,2 Kilometern bietet der Tunnel eine schnelle und effiziente Route durch den Falkensteinkamm unter dem Vilser Berg. Laut aktuellen Zahlen fahren an Tagen mit einem hohen Verkehrsaufkommen rund 30.000 Fahrzeuge auf dem Fernpass. Bei knapp 5.000 davon handelt es sich um Lkw.

Anhand der Anzahl wird deutlich, wie viele Fahrzeuge sich täglich durch den Grenztunnel mit nur einer Röhre bewegen. Reisenden steht ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung. Trotz der vielen Autos gibt es keine Anzeichen dafür, dass aus dem Tunnel eine Unterführung mit zwei Röhren werden soll.

Kurzübersicht Grenztunnel Füssen

  • Nutzung
  • Straßentunnel
  • Bundesstraße 310, Bundesautobahn 7, Fernpassstraße (B 179)
  • Ort
  • Füssen
  • Länge
  • 1284 m
  • Anzahl der Röhren
  • 1
  • Größte Überdeckung
  • 210 m
  • Fahrzeuge pro Tag
  • 15.989 (davon 1397 LKW-ähnliche KfZ) (2022)
  • Bauherr
  • Bundesrepublik Deutschland, Republik Österreich
  • Baubeginn
  • Herbst 1995
  • Fertigstellung
  • Sommer 1999
  • Planer
  • ILF Beratende Ingenieure
  • Maut
  • Keine
  • Freigabe
  • 24. Juli 1999
  • Koordinaten (Nordportal)
  • 47° 34′ 3″ N, 10° 39′ 32″ O
  • Koordinaten (Südportal)
  • 47° 33′ 22″ N, 10° 39′ 22,3″ O
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Der Straßentunnel bei Füssen und seine Funktion

Der Tunnel wurde bereits in den 60er Jahren gebaut, im Jahr 2009 folgte die Fertigstellung der A7. Die beiden Bauprojekte sollten eine Entlastung der Stadt Füssen bewirken. Da Autofahrer bis dato versuchten, durch die Stadt auf den Fernpass zu gelangen, sammelte sich der Verkehr in Fahrtrichtung Österreich auf den Straßen von Füssen. Die Umfahrung sorgt auch nach heutigem Stand noch dafür, dass man nicht länger durch die Stadt fahren muss.

Straße kurz vor dem Füssener Tunnel
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Mautfrei in den Süden - Grenztunnel Füssen

Etwa 900 Meter des Tunnels liegen auf deutscher Seite, der Rest befindet sich in Österreich. Sobald man über die Grenze fährt, muss man auf Österreichs Mautstraßen achten. Es gibt viele Reisende, die nach Italien fahren und dabei versuchen, die gebührenpflichtigen Strecken des Landes zu umgehen. Beim Grenztunnel und der Bundesstraße 179 handelt es sich um einen solchen Abschnitt. Auf den Straßen ist es nicht notwendig, eine Autobahnvignette für Österreich zu kaufen.

Wer mautfrei nach Italien gelangen will, entscheidet sich für folgende Route:

  • Fahrt auf der A7 durch Tunnel Reinertshof und Grenztunnel Füssen auf B179
  • Weiter über die B189 und B171 nach Innsbruck
  • Auf der B182 weiter nach Südtirol

Weitere Tipps für Menschen, die nach Österreich fahren, finden Sie in unserem großen Leitfaden: Österreich mit dem Auto – Tipps.

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Sicherheitsvorkehrungen im Grenztunnel

Der Grenztunnel Füssen ist mit modernen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Dazu gehören Notausgänge, Brandbekämpfungssysteme und Geräte zur Videoüberwachung. Die Sicherheit der Reisenden soll durch regelmäßige Wartungs- und Inspektionsarbeiten auch weiterhin gewährleistet werden.

In der Regel werden zweimal jährlich durch die Autobahnmeisterei Sulzberg und entsprechende Fachfirmen sämtliche Anlagen und Tunnelwände gereinigt. Im Zuge der Wartungsarbeiten werden die Entwässerungseinrichtungen, die Betriebstechnik und die Löschwasseranlage getestet und die Beleuchtung gewartet und geprüft.

Durch die Unterhaltungsarbeiten kommt es meistens nachts in beiden Fahrtrichtungen für den Verkehr zu Tunnelsperrungen und Behinderungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, bereits vor der Fahrt durch den Tunnel nach Meldungen wie „Die Tunnelsperrungen sind wie folgt“ Ausschau zu halten, um Staus zu umgehen und zusätzliche Wartezeiten zu meiden.

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Aktuelle Verkehrslage und mögliche Umleitungen am Grenztunnel

In der Regel werden Staus oder sonstige Behinderungen auf der Strecke in Echtzeit gemeldet, sodass Reisende ihre Route entsprechend planen können. Falls es durch die oben beschriebenen Arbeiten zu Sperrungen und einer Bedarfsumleitung kommt und man nicht mehr die Möglichkeit hat, den Bereich rechtzeitig zu umfahren, wird der Verkehr oftmals folgendermaßen umgeleitet:

  • In Richtung Kempten über die U 71 (Weißhaus, Ziegelwies, B 17, B 16, B 310) zur Anschlussstelle Füssen.
  • In Richtung Österreich über die U 32 (B 310, B 16, B 17, Ziegelwies, Weißhaus) zur Anschlussstelle Vils.
Der Lech durch Füssen im Allgäu
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Automatische Blockabfertigung am Grenztunnel Füssen

Am Grenztunnel Füssen kommt es an Wochenenden oder in den Ferien nicht selten zur Blockabfertigung. Dazu wird vor dem Tunnel die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen. Falls sich durch die Messung bestätigt, dass sich ein Stau bildet, dürfen die Autos nur noch „abschnittsweise“ in den Tunnel fahren. Dies führt in manchen Fällen dazu, dass Reisende für viele Stunden warten müssen.

Durch die Blockabfertigung soll allerdings verhindert werden, dass es im Tunnel zum Stillstand der Fahrzeuge kommt. Dies ist besonders wichtig, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

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Welche Alternativrouten gibt es?

Gernot Rodehack, der ehemalige Leiter der Autobahndirektion Südbayern, beschreibt die Sachlage vor einigen Jahren folgendermaßen: „Der Flaschenhals ist nicht der Tunnel, sondern es ist der Fernpass. Über den wollen alle drüber. Es sei denn, man fährt über Lindau und den Arlberg. Oder übers Inntal. Aber in unserem Bereich gibt es keine Alternative.“

Mit seiner Aussage spielt er zum einen auf die Situation auf der B 179 an. Er bestätigt zum anderen aber auch, dass es in der direkten Umgebung keine Alternativrouten gibt. Es besteht nur die Möglichkeit, das Gebiet großräumig zu umfahren. Entscheidet man sich für die Arlberg-Route, reist man durch den längsten Tunnel in Österreich.

Lena Schmidt, eine deutsche Reisebloggerin mit einem Fokus auf Autoreisen, hat in den letzten zwei Jahren alle auf Mautgebuhren.de gelisteten Länder bereist, um ihre Expertise in europäischen Verkehrsregeln und -nuancen durch persönliche Erfahrungen zu vertiefen.

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